Diane Riccobono, Sabine François, Marco Valente, Fabien Forcheron und Michel Drouet
Die Entwicklung der Stammzellentherapie und der Zelltechnik in den letzten zehn Jahren hat neue therapeutische Strategien für die Behandlung vieler Wundheilungsstörungen in Knochen, Muskeln und Haut ermöglicht. Auch das kutane Strahlensyndrom, das häufig mit Strahlenverbrennungen in Verbindung gebracht wird, könnte von diesen wissenschaftlichen Fortschritten profitieren. Dieses Syndrom, das durch Entzündungswellen, unvollständige Wundheilung und schlechte Revaskularisierung gekennzeichnet ist, ist die dramatische Folge einer lokalen Strahlenexposition (über 15 Gy). Bis Ende der 90er Jahre bestand der Behandlungsplan, der sich als wenig wirksam erwies, aus einer Exzision, gefolgt von einer vorübergehenden Abdeckung des Wundbetts und anschließender autologer Hauttransplantate. Vor kurzem wurde mit der lokalen Injektion von autologen mesenchymalen Knochenmarksstammzellen, die die Wundheilung fördern und Schmerzen lindern, ein großer Fortschritt erzielt. Diese Strategie wird jedoch durch Kulturverzögerungen behindert und erfordert die Entnahme von Stammzellen aus nicht bestrahlten Bereichen, die noch optimiert werden müssen. Autologe oder allogene Stammzellen aus Fettgewebe, die leicht zu gewinnen und zu vermehren sind, können eine wertvolle therapeutische Alternative darstellen, insbesondere aufgrund ihrer proangiogenetischen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Andere vorgeschlagene Strategien, darunter die Manipulation von Stammzellen zur Erzeugung trophischer Faktoren (transiente Gentherapie), mesenchymale Stammzellen aus dem Knochenmark oder die Injektion von Kulturmedien aus Stammzellen aus Fettgewebe, erscheinen als wertvolle Alternativen. In dieser Übersicht berichten wir über die neuesten wissenschaftlichen Fortschritte in präklinischen und klinischen Studien zur Stammzellentherapie bei kutanem Strahlensyndrom.