Hazem Orabi, Cassandra Goulet, Alexandre Rousseau, Julie Fradette und Stephane Bolduc
Die Geweberegeneration steht im Mittelpunkt intensiver Forschungsbemühungen, die durch die zunehmende Zahl verfügbarer Stammzellquellen unterstützt werden. Insbesondere multipotente mesenchymale Stammzellen weisen viele funktionelle Eigenschaften auf, die für Strategien der regenerativen Medizin attraktiv sind, einschließlich ihrer parakrinen Aktivität. Aus Fettgewebe gewonnene Stroma-/Stammzellen (ASCs) standen in letzter Zeit im Mittelpunkt umfangreicher Arbeiten, um ihre Wirksamkeit sowohl als Zelltherapie als auch für Anwendungen im Bereich der Gewebezüchtung zu bewerten. Der untere Urogenitaltrakt ist vielen pathologischen Zuständen ausgesetzt, die eine Reparatur und Behandlung erfordern. Frisch aus Fettgewebe (SVF) extrahierte Stammzellen oder ihre expandierten ASC-Gegenstücke werden recht ausführlich untersucht, da sie leicht in großen Mengen gewonnen werden können, was sie zu einer hervorragenden Quelle für die Wiederherstellung der Funktion macht. Der therapeutische Wert dieser Zellen wurde anhand spezifischer In-vivo-Tiermodelle bewertet, die verschiedene Funktionsstörungen des Urogenitalsystems nachbilden. Ziel dieser Übersicht ist es, den aktuellen Status und das Potenzial von ASCs für die Reparatur und Behandlung von Erkrankungen des unteren Urogenitaltrakts zu erörtern. Es werden Arbeiten im Zusammenhang mit Blasenersatz und Entleerungsstörungen, Harninkontinenz, erektiler Dysfunktion und der Rekonstruktion der Tunica albuginea besprochen. Darüber hinaus werden aktuelle Studien zur Harnröhrengewebetechnik und -regeneration beschrieben.