Meller R
Die Sequenzierung des menschlichen Genoms und die technologischen Fortschritte bei der DNA-Sequenzierung haben zu einer Revolution in Bezug auf die DNA-Sequenzierung und ihr Potenzial zur Diagnose genetischer Störungen geführt. Allerdings müssen Forderungen nach offenem Zugang zu Genomdaten gegen die Leitprinzipien der Common Rule für die Forschung an menschlichen Probanden abgewogen werden. Leider entwickeln sich die Risiken für Patienten, die an Genomstudien teilnehmen, immer noch weiter und sind daher möglicherweise für erfahrene und wohlmeinende Wissenschaftler nicht klar. Im Mittelpunkt dieses Problems stehen die Strategien, die es menschlichen Teilnehmern an solchen Studien ermöglichen, anonym oder deidentifiziert zu bleiben. Die Fülle an Genomdaten im Internet in Genomdatenrepositorien und anderen Datenbanken hat es ermöglicht, deidentifizierte Daten zu knacken und Forschungssubjekte zu identifizieren. Die Sicherheit der Deidentifizierung vernachlässigt die Tatsache, dass die DNA selbst ein identifizierendes Element ist. Daher ist es fraglich, ob Datensicherheitsstandards unter den gegenwärtigen Bedingungen oder in Zukunft jemals wirklich die Identität eines Patienten schützen können. Mit der Weiterentwicklung von Big-Data-Methoden können zusätzliche Datenquellen die erneute Identifizierung von Patienten ermöglichen, die an Studien zur Sequenzierung der nächsten Generation (NGS) teilnehmen. Daher ist es an der Zeit, die Risiken der Weitergabe genomischer Daten neu zu bewerten und neue Richtlinien für bewährte Praktiken festzulegen. In diesem Kommentar gehe ich auf die Herausforderungen ein, vor denen staatlich finanzierte Forscher stehen, die eine Balance zwischen der Einhaltung der US-Bundesvorschriften für menschliche Probanden und der jüngsten Forderung nach offenem Zugang/Freigabe von Daten aus vom National Institute for Health (NIH) finanzierten Studien mit menschlichen Probanden finden müssen.