Susanne Fischer, Meghan O’Brien, Henning Wilts, Sören Steger, Philipp Schepelmann, Nino David Jordan und Bettina Rademacher
Eine zukunftsorientierte und nachhaltige „Leasinggesellschaft“ basiert auf einer Kombination aus neuen und innovativen serviceorientierten Geschäftsmodellen, veränderten Eigentumsstrukturen für Produkte und Materialien, verstärkten und verbesserten Ökodesign-Bemühungen und umgekehrten Logistikstrukturen. Zusammen haben diese Elemente das Potenzial, die Beziehung zwischen Herstellern und Verbrauchern zu verändern und dadurch eine neue Anreizstruktur in der Wirtschaft hinsichtlich der Nutzung und Wiederverwendung von Ressourcen zu schaffen. Während der Verbraucher in einer Leasinggesellschaft eine Dienstleistung (anstelle eines Produkts) kauft, behält der Hersteller in einer Leasinggesellschaft das Eigentum an dem Produkt (anstatt es zu verkaufen) und verkauft die Dienstleistung der Nutzung des Produkts. Dies schafft Anreize für den Hersteller, Produkte und Materialien wiederzuverwenden, wiederaufzubereiten und zu recyceln, und könnte, je nachdem, wie die Leasinggesellschaft umgesetzt wird, zu einem Eckpfeiler der Kreislaufwirtschaft werden. Während sich aus dem Großteil der verfügbaren Literatur ein überwiegend positives Bild des Erfolgs eines Leasinggesellschaftsmodells und verwandter Geschäftsfälle ergibt, argumentiert dieser Beitrag, dass die Ressourceneffizienz der jeweiligen Geschäftsfälle stark von der spezifischen Gestaltung des Geschäftsfalls abhängt. In diesem Beitrag wird eine vorsichtigere und differenziertere Definition der Leasinggesellschaft entwickelt, indem relevante Mechanismen und Erfolgsfaktoren von Geschäftsmodellen der Leasinggesellschaft erörtert werden. Die Leasinggesellschaft wird aus einer mikrounternehmensorientierten und einer makroökonomisch orientierten Perspektive erörtert, ergänzt durch eine Diskussion der Bedingungen für erfolgreiche Geschäftsmodelle, die Umweltauswirkungen und Ressourcenverbrauch reduzieren.