Palmeira MM, Neves JS, Ribeiro HYU, Neto FOMJ, Rodrigues IS und Pinheiro MCN
Einleitung: Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse legen einen kausalen Zusammenhang zwischen Serumspiegeln von 25(OH)-D und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) nahe. Die Einnahme von Vitamin D hat eine signifikante positive Wirkung auf die Verringerung von Risikofaktoren, die mit CVD in Zusammenhang stehen. Aktuelle Forschungsergebnisse legen auch nahe, dass eine Erhöhung von 25(OH)-D um mindestens 30 ng/ml das CVD-Risiko senkt. Methoden: Zwischen 2012 und 2016 haben wir nach dem Zufallsprinzip 226 Patienten ausgewählt, die von der kardiologischen Notaufnahme des Hospital de Clínicas Gaspar Viana Belem, PA-Brasilien, betreut wurden. Sie wiesen ein klinisches Erscheinungsbild, EKG und Enzyme einer Myokardnekrose auf, die mit einem akuten Koronarsyndrom vereinbar waren. Die Patienten wurden Routineuntersuchungen unterzogen, darunter Koronarkineangiographie und Vitamin-D-Dosierung. Ergebnisse: Diese Stichprobe bestand aus 163 Männern (p < 0,0001) und 63 Frauen im Alter zwischen 28 und 91 Jahren, das Durchschnittsalter betrug 63,3 Jahre. Von den 226 untersuchten Patienten hatten 220 (97 %, KI 95 %: 95,2–99,4) einen Koronarverschlussgrad von über 70 % (p < 0,0001) und bei 158 Patienten (70 %; KI 95 %: 63,9–75,9) war der Verschluss multiarterieller Art (p < 0,0001). Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verschlussgrad von über 70 % und dem multiarteriellen Verschluss (p = 0,0214). Was die Serumspiegel von 25-Hydroxyvitamin D betrifft, hatten 107 (47 %) angemessene Werte (größer oder gleich 30 ng/ml) und 119 (53 %) hatten Hypovitaminose D und von diesen Patienten hatten 23 Werte unter 20 ng/ml, sodass sie als schwerwiegender Mangel an diesem Vitamin gelten (p < 0,0001). Schlussfolgerungen: Unsere Studie zeigte, dass in der tropischen Region des brasilianischen Amazonasgebiets eine hohe Prävalenz niedriger Vitamin-D-Serumkonzentrationen vorliegt. Hypovitaminose D, insbesondere Vitamin-D-Werte <30 nmol/l, können mit einer hohen Rate atherosklerotischer Blockaden und einer Prädominanz multiarterieller Beteiligung in Zusammenhang stehen, wie in unserer Bevölkerungsstichprobe festgestellt wurde.