Kysela P und Silhart Z
Obwohl die Häufigkeit von Gefäßtransplantatinfektionen sehr gering ist, sind ihre Folgen zu schwerwiegend. Ziel des Artikels ist die Analyse der Ursachen von Gefäßtransplantatinfektionen in einem einzigen Zentrum. Es werden die mit verschiedenen Ansätzen erreichbaren Ergebnisse diskutiert und ein möglicher Weg zur Senkung der Gefäßtransplantatinfektionsrate getestet.
Material und Methoden: Eine Population von 2812 Patienten, denen zwischen 2000 und 2010 ein künstliches Gefäßtransplantat implantiert wurde, wurde prospektiv nachbeobachtet. Nach der Analyse der Risikofaktoren wurde die Kontrollgruppe von 653 Patienten, die zwischen 2011 und 2013 operiert wurden, nachbeobachtet.
Ergebnisse: Die Anzahl der Gefäßtransplantatinfektionen betrug 28 (1,0 %). Die Amputationsrate betrug 19 % (5 Patienten) und die Gesamtmortalität 14 % (4 Patienten). Die führenden Anzeichen der Infektion waren bei 88 % lokale Befunde. Alle Patienten mit der Infektion hatten zwei oder mehr koexistierende unabhängige Risikofaktoren, die durch Chi-Quadrat-Statistiken ermittelt wurden. Dies waren Fettleibigkeit, wiederholte Eingriffe und Notoperationen (p<0,001). Geschlecht (Männer), koexistierende Infektion, Diabetes und zu lange Bypässe waren ebenfalls signifikant (p<0,01). Es gab überhaupt keine MRSA-Infektion. Nach der Einführung eines Ansatzes zur Reduzierung der Risikofaktoren konnte bei Patienten mit implantierten künstlichen Transplantaten kein Rückgang des Infektionsauftretens nachgewiesen werden. Während des Kontrollzeitraums wurden jedoch ein höherer Anteil autologer Transplantate und endovaskulärer Methoden verwendet. Dadurch konnte die Gesamtinfektionsrate von 0,43 auf 0,31 % gesenkt werden.
Schlussfolgerung: Bei der Transplantatinfektion handelt es sich nicht um resistente Bakterien, sondern um die Infektion im Allgemeinen. Eine Kumulation von mehr als zwei unabhängigen Risikofaktoren je nach lokaler Situation sollte vermieden werden. Da die Behandlung der Infektion sehr anspruchsvoll ist und die Ergebnisse ungewiss sind, sollte auch der Wunsch des Patienten berücksichtigt werden. Bei allen Primärerkrankungen sollte der Einsatz künstlicher Verfahren minimiert und endovaskuläre Verfahren, sofern angemessen, bevorzugt werden. Notfalloperationen sollten durch rechtzeitige Indikation zur Revaskularisierung vermieden werden.