Kazi TG, Baloch S, Afridi HI, Talpur FN und Sahito OM
Die biologischen, medizinischen und umweltbezogenen Rollen von Lithium (Li) haben in den letzten Jahrzehnten beträchtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, insbesondere als Medikament zur Behandlung bipolarer Störungen. Ziel dieser Folgestudie war es, die Li-Konzentration in Kopfhaarproben männlicher Psychiatriepatienten (Schizophrenie, Depression und bipolare Störung) vor und nach der Behandlung mit Li über verschiedene Zeiträume (sechs und zwölf Monate) zu vergleichen. Zu Vergleichszwecken wurden die Kopfhaarproben auch von gesunden männlichen Probanden derselben sozioökonomischen Gruppe und Altersgruppe gesammelt. Die Kopfhaarproben wurden in einer Mikrowelle mit 65 % HNO3: 30 % H2O2 (2:1) oxidiert. Die verdauten Kopfhaarproben wurden mittels Flammenatomabsorptionsspektrometrie auf Li untersucht. Die gewonnenen Daten zeigten, dass der Li-Gehalt in Kopfhaarproben verschiedener Arten Psychiatriepatienten (Schizophrenie, Depression und bipolare Störung) um 46,0 – 55,7 % niedriger war als bei gesunden Personen (p < 0,001). Es wurde beobachtet, dass die Li-Konzentration im Kopfhaar bei Patienten mit psychischen Störungen nach sechs- bzw. zwölfmonatiger Behandlung mit Li-Ergänzungsmitteln um 22-27 % bzw. 40-49 % anstieg. Man kam zu dem Schluss, dass die Pathogenese psychiatrischer Störungen mit Veränderungen im Gleichgewicht der Li-Konzentration bei menschlichen Probanden in Zusammenhang steht.