Lubos Kubicek*, Martin Dvorak, Robert Staffa
Hintergrund: Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine chronische Erkrankung, die zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen kann. In bestimmten Fällen besteht keine Indikation oder Möglichkeit einer Revaskularisierung, und diese Patienten sind auf eine konservative Therapie wie die Gabe von Sulodexid angewiesen.
Ziel: In der retrospektiven Studie untersuchten wir die Wirkung einer neu verabreichten Sulodexid-Therapie bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit sowohl bei Claudicatio-Schmerzen als auch bei Patienten mit chronischer, die Gliedmaßen bedrohender Ischämie (CLTI).
Methoden: Während eines Zeitraums von drei Jahren begannen wir mit der Sulodexid-Therapie in 34 Fällen von Claudicatio und 38 Fällen von CLTI, ohne dass zeitgleich eine Revaskularisierung durchgeführt wurde. Die Patienten wurden 4 und 8 Monate lang mit Claudicatio-Intervall, Rutherford-Klassifikation und CLTI-Bewertung beobachtet.
Ergebnisse: Wir beobachteten in beiden Gruppen eine insgesamt positive Wirkung von Sulodexid. In der Claudicatio-Gruppe verlängerte sich die durchschnittliche schmerzfreie Gehstrecke (PFWD) von 144 m zu Beginn auf 376 m nach 4 Monaten und 430 m nach 8 Monaten. In der zweiten Gruppe zeigten alle 38 Patienten zu Beginn CLTI-Symptome, nach 4 Monaten litten 6 Patienten noch immer an CLTI und nach 8 Monaten traten bei 3 weiteren Patienten CLTI-Rezidive auf.
Schlussfolgerung: Wir haben sowohl bei der PFWD in der Claudicatio-Untergruppe als auch beim klinischen Zustand der Mehrheit der Patienten in der CLTI-Untergruppe eine signifikante Verbesserung beobachtet. Diese Wirkung von Sulodexid auf CLTI-Patienten wurde in der verfügbaren Literatur bisher nicht ausführlich beschrieben. Nach unseren Beobachtungen scheint Sulodexid eine wirksame Zusatztherapie für Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit zu sein, selbst im Fall von CLTI.