Enrique Gomez, Natalia Blanca-Lopez
Zweck der Untersuchung: Etwa 10 bis 15 % der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) sind immunbedingt und werden als allergische Arzneimittelreaktionen betrachtet. Innerhalb des Typs IV der allergischen Arzneimittelreaktionen und gemäß der Gell- und Coombs-Klassifikation gehören die nicht unmittelbaren Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen (NI-DHR) zur komplexesten Gruppe der Arzneimittelallergien. Dabei handelt es sich um zellulär vermittelte Reaktionen, die zwischen einer Stunde und mehreren Wochen nach der Exposition gegenüber dem Arzneimittel/Metaboliten auftreten. Die aktuellen Diagnoseprotokolle sind begrenzt und es besteht ein ungedeckter Bedarf an der Entwicklung eines Diagnoseansatzes, der die pathologische Reaktion nachahmt und die Möglichkeiten für eine genauere und realistischere Diagnose verbessert.
Aktuelle Erkenntnisse: Während der akuten Phase der NI-DHR induzierte Veränderungen in Genmustern liefern Hinweise auf die zugrunde liegenden immunologischen Mechanismen, während die Untersuchung und Identifizierung spezifischer HLA-Profile bei ausgewählten Patienten Rückschlüsse auf das Risiko einer Reaktion zulässt.
Schlussfolgerung: Fortschritte im Wissen über NI-DHR, basierend auf genetischen und transkriptomischen Analysen, werden ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Biologie sowie mehr Möglichkeiten zur Diagnose und Behandlung der Patienten ermöglichen.