Atika Khalaf, Vanja Berggren, Hazzaa Al-Hazzaa, Staffan Bergström, Albert Westergren
Hintergrund: Unterernährung ist ein Problem in der institutionellen Pflege, wo 20–46 % aller stationären Patienten als „ernährungsgefährdet“ eingestuft werden. Diese Studie untersucht die Prävalenz des Unterernährungsrisikos und des Übergewichts/der Fettleibigkeit sowie die Ausrichtung der Ernährungsversorgung im Zusammenhang mit dem Unterernährungsrisiko bei stationären Patienten im Südwesten Saudi-Arabiens.
Methoden: In einem Zentralkrankenhaus im Südwesten Saudi-Arabiens wurde eine Querschnitts-Punktprävalenzstudie durchgeführt. Die Probanden waren stationäre Patienten über 18 Jahre, deren Ernährungszustand beurteilt wurde. Ein mäßiges/hohes Unterernährungsrisiko wurde als das Auftreten von mindestens zwei der folgenden Faktoren definiert: Gewichtsverlust, niedriger BMI und/oder Essstörungen. Übergewicht/Adipositas wurde anhand kaukasischer und asiatischer BMI-Grenzwerte eingestuft.
Ergebnisse: Von 219 Patienten erklärten sich 166 (76 %) bereit, teilzunehmen (106 Männer und 60 Frauen), wobei die Abbruchrate bei Frauen deutlich höher war (n = 35, 37 % vs. Männer n = 18, 14 %). Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Prävalenz eines mäßigen/hohen Unterernährungsrisikos zwischen Männern und Frauen (40 % vs. 38 %), aber mehr Frauen (29 % oder 40 %, je nach Grenzwert) als Männer (10 % oder 23 %) waren fettleibig. Unter den Patienten mit mäßigem/hohem Unterernährungsrisiko erhielten mehr Frauen (61 %) als Männer (31 %) kleine Portionen.
Schlussfolgerungen: Es besteht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Ernährung bei Krankenschwestern zu schärfen, Ernährungsrichtlinien umzusetzen und mehr Forschung zum Thema Übergewicht/Adipositas bei der weiblichen Bevölkerung zu betreiben. Es müssen Motivationsstrategien entwickelt werden, um die Beteiligung saudischer Frauen an der Forschung zu erhöhen.