Modupeola O Samaila, Adebiyi G adesiyun, Turaki T Mohammed, Sunday A Adewuyi und Bello Usman1
Hintergrund: Tuberkulose ist in Entwicklungsländern weit verbreitet und eine extrapulmonale Erkrankung ist heute eine häufige Manifestation. Eine Beteiligung der Brust und der Geschlechtsorgane bei Frauen ist jedoch aufgrund der unspezifischen Natur der auftretenden Symptome, die bösartige Krankheitsprozesse vortäuschen können, ein Grund für diagnostische Verwirrung.
Materialien und Methoden: Alle Frauen mit histologischer Bestätigung einer Tuberkulose der Brust und der Geschlechtsorgane wurden über einen Zeitraum von 16 Jahren untersucht. Die Gewebebiopsien wurden in Formalin fixiert, in Paraffin verarbeitet und mit Hämatoxylin & Eosin und Ziehl-Neelsen-Färbung gefärbt, um die säurefesten Stäbchen von Mycobacterium tuberculosis zu identifizieren.
Ergebnisse: Es wurden 28 Frauen im Alter von 14 bis 52 Jahren vorgestellt, das Durchschnittsalter betrug 29,3 Jahre. Die Symptome waren vielfältig und umfassten Bauch-/Beckenschmerzen, Bauchschwellungen, Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr, vaginale Blutungen und Ausfluss, Amenorrhoe und Unfruchtbarkeit, während vier Frauen Brusttumoren und Schmerzen aufwiesen. Die Dauer der Symptome betrug zwischen einem Monat und fünf Jahren. Die klinische Diagnose umfasste Dermoidzyste, tubo-ovariellen Abszess, undichte Eileiterschwangerschaft, bösartigen Eierstocktumor, Fibroadenom und Brustkrebs. 18 der Frauen hatten eine Laparotomie, vier hatten eine Endometriumkürettage, weitere vier hatten eine Exzisionsbiopsie/Lumpektomie und zwei hatten eine zervikale Stanzbiopsie. Nur die vier Frauen mit Brustläsionen hatten vor der Gewebebiopsie eine Feinnadelaspirationsbiopsie. Außerdem war eine Frau HIV-positiv und nahm antiretrovirale Medikamente ein. Bei der Mikroskopie von Gewebebiopsien aus Brust, Eierstöcken, Eileitern, Endometrium und Gebärmutterhals wurden Granulome, mehrkernige Riesenzellen vom Langhan-Typ und ein ausgedehnter Caesation-Effekt festgestellt.
Schlussfolgerung: Tuberkulose kann aufgrund des Fehlens spezifischer diagnostischer Symptome bösartige Läsionen der Brust, der Eierstöcke und des Gebärmutterhalses imitieren und sollte eine Differentialdiagnose bei Brust- und gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter sein. In einem Umfeld mit begrenzten Ressourcen kann eine frühe Diagnose durch Feinnadelaspiration und Gewebehistologie die damit verbundene Morbidität und irreversible Sterilität verringern und auch unnötige Operationen bei Patienten vermeiden.