Bhattacharya, SK, Patra P, Pal CR, Bhattacharya MK, Nayak S, Dash AP und Satpati BR
Hintergrund und Ziele: Viszerale Leishmaniose (VL), auf dem indischen Subkontinent auch als Kala-Azar bekannt, ist in Brasilien, Sudan, Indien, Bangladesch, Nepal und Bhutan endemisch. 90 % aller Fälle in diesen Ländern treten in Indien, Nepal und Bangladesch auf. Aufgrund der einzigartigen Epidemiologie und technologischen Entwicklung haben Indien, Bangladesch und Nepal begonnen, Kala-Azar in den drei Ländern zu eliminieren. Miltefosin wurde im Rahmen des Programms als Medikament erster Wahl zur Behandlung von VL empfohlen. Es wurden Bedenken hinsichtlich mangelnder Compliance aufgrund der langen (4 Wochen) Behandlung und möglicher Resistenzentwicklung aufgrund der langen Halbwertszeit geäußert. Das Regional Technical Advisory Committee (RTAG) hat empfohlen, die Verwendung von Miltefosin schrittweise einzustellen und Lipidamphotericin B in Einzeldosen in das Programm einzuführen. Methoden: Retrospektive und veröffentlichte Daten zur Miltefosin-Behandlung wurden aus den Aufzeichnungen des Distriktkrankenhauses South 24 Parganas in Westbengalen, Indien, „Health on the March“, herausgegeben von der Regierung von Westbengalen, gesammelt und auf Compliance bei der 4-wöchigen Behandlung mit Miltefosin und dessen Wirksamkeit analysiert. Ergebnisse: Zwischen 2011 und 2013 traten insgesamt 52 Fälle von VL auf (31 Männer, 21 Frauen). Die Heilungsrate lag bei ~ 98 % und die Compliance bei 100 %. Interpretation und Schlussfolgerungen: Miltefosin erwies sich als sicheres und wirksames Medikament zur Behandlung von VL-Fällen, während durch die Behandlung der Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt eine 100-prozentige Compliance bei der vollständigen Behandlung erreicht wurde. Vor- und Nachteile dieser Empfehlung wurden unter Berufung auf die relativ geringen Erfahrungen im Distrikt Noth 24 Parganas im Bundesstaat Westbengalen, Indien, diskutiert.