Frank J Edwards
Studienziel: In Zusammenarbeit mit einem ambulanten Behandlungszentrum für Drogenmissbrauch entwickelte die Notaufnahme unseres Gemeindekrankenhauses ein Programm zur Behandlung von Patienten mit Opioidentzug mit Buprenorphin/Naloxon in der Notaufnahme und zur rechtzeitigen Überweisung (< 3 Tage) zur medikamentengestützten Behandlung (MAT). Wir maßen die fortgesetzte Teilnahme der Probanden an der MAT nach 30 und 90 Tagen, untersuchten unerwünschte Arzneimittelwirkungen in Form von beschleunigtem Entzug und untersuchten die Akzeptanz des Programms durch die Ärzte am Ende des ersten Jahres.
Methoden: Dies ist eine prospektive Beobachtungskohortenstudie. Parallel zu einer einmonatigen Medienkampagne zur Aufklärung der Öffentlichkeit boten wir allen Patienten, die sich vom 15. März 2018 bis zum 15. März 2019 mit Opioidentzug in der Notaufnahme vorstellten und eine Behandlung mit Buprenorphin und MAT-Follow-up wünschten, die Teilnahme an der Studie an. Es gab keine Kontrollgruppe, und Patienten, die eine Datenverfolgung ablehnten, wurde dennoch eine Behandlung angeboten.
Ergebnisse: Von den 80 potenziell geeigneten Probanden flüchteten 5 vor der Auswertung und wurden nicht aufgenommen, und 13 stimmten der Datenfreigabe nicht zu. 54 der 62 in die Studie aufgenommenen Patienten erfüllten die Einschlusskriterien und erhielten in der Notaufnahme Buprenorphin. Sechs der 13 Patienten, die der Datenfreigabe für die Folgeuntersuchung nicht zustimmten, erfüllten ebenfalls die Einschlusskriterien und erhielten Buprenorphin.
Schlussfolgerungen: Ein solches Programm ist in der Notaufnahme eines Gemeindekrankenhauses durchführbar und sicher und dient als beschleunigter Einstieg in die Suchtbehandlung für Patienten, die andernfalls einen Rückfall in den illegalen Opioidkonsum mit den damit verbundenen Gefahren begehen könnten.