Hei Ching Fong, Roshni Vekaria, Khunmanuth Buth, Denise E. Jackson
Hintergrund: Transfusionsbedingtes akutes Lungenversagen (TRALI) ist die häufigste Ursache für transfusionsbedingte Morbidität und Mortalität. Die Bemühungen, die TRALI-Inzidenz zu senken, stützten sich in erster Linie auf Präventionsstrategien, darunter eine ausschließlich männliche oder überwiegend männliche Spenderpolitik für plasmahaltige Transfusionskomponenten. Wir haben eine systematische Überprüfung und Metaanalyse durchgeführt, um die Wirksamkeit von TRALI-Risikominderungsmaßnahmen zur Vorbeugung von TRALI und damit verbundener Mortalität zu bewerten. Studiendesign und Methoden: Wir haben MEDLINE, EMBASE und die Cochrane-Bibliothek nach Beobachtungs- und Interventionsstudien vom 1. Januar 2000 bis zum 1. Januar 2020 durchsucht. Primäre und sekundäre Ergebnismaße waren der Beginn von TRALI bzw. die 30-Tage-Mortalität bei TRALI-Patienten. Ergebnisse: Fünfzehn Artikel wurden aufgenommen. Unter Verwendung eines Zufallseffektmodells deutete eine Metaanalyse auf der Grundlage von Studien, in denen ausschließlich gefrorenes Frischplasma (FFP) verwendet wurde, auf eine signifikante Verringerung des TRALI-Risikos nach Einführung einer ausschließlich männlichen Plasmaspenderpolitik hin (relatives Risiko [RR] 0,28; 95 %-Konfidenzintervall [CI] 0,21–0,38). Die zusammengefassten Daten aller Studien zeigten eine Tendenz zu einer verringerten 30-Tage-Mortalität bei TRALI-Patienten in der ausschließlich männlichen Plasmaspendergruppe (RR 0,71; 95 %-CI 0,54–0,94). Schlussfolgerung: Die Umsetzung einer TRALI-Risikominderungsstrategie, einer ausschließlich männlichen oder überwiegend männlichen Spendertransfusionspolitik, führt zu einer Verringerung der TRALI-Inzidenz und möglicherweise auch der Mortalität.