Satoshi Yamasaki, Junko Fujimoto, Kentaro Kohno, Masanori Kadowaki, Sachiko Matsunaga, Ken Takase und Seiichi Okamura
Hintergrund: ABO-inkompatible, HLA-gematchte Thrombozyten werden zur Behandlung thrombozytopenischer Patienten mit Anti-HLA-A- und/oder Anti-HLA-B-Antikörpern (HLA-A/B) eingesetzt, wenn keine ABO-identischen Spender verfügbar sind. In dieser Studie wurde die Wirksamkeit ABO-inkompatibler, HLA-gematchter Thrombozyten bei einer unspezialisierten Gruppe von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) untersucht, die sich einer zytotoxischen Chemotherapie unterziehen.
Material und Methoden: Die Studienkohorte bestand aus 12 AML-Patienten, die sich einer zytotoxischen Chemotherapie unterzogen und HLA-gematchte Thrombozytentransfusionen von Einzelspendern erhielten. Patienten mit positiven Anti-HLA-A/B-Antikörpern wurden als Kandidaten für HLA-gematchte Thrombozytentransfusionen definiert. Die Wirksamkeit der Thrombozytentransfusionen wurde durch die Messung korrigierter Zählinkremente (CCIs) bestimmt.
Ergebnisse: Die 12 Patienten erhielten insgesamt 128 HLA-gematchte Thrombozytentransfusionen. Die medianen CCIs 1 Stunde nach ABO-minor- und -major-inkompatiblen HLA-gematchten Transfusionen lagen bei 11,4 (Bereich: 3,2–24,9) bzw. 12,4 (Bereich: 3–37). Es gab keine signifikanten Unterschiede bei den 1- und 24-stündigen CCIs zwischen ABO-identischen und ABOminor- und -major-inkompatiblen Transfusionen.
Diskussion: ABO-inkompatible, HLA-übereinstimmende Thrombozyten unterstützen wirksam thrombozytopenische AML-Patienten, die positiv auf Anti-HLA-A/B-Antikörper getestet wurden und sich einer zytotoxischen Chemotherapie unterziehen.