Raul Cordoba, Blanca Tapia, Olatz Aramburu, Maria-Asuncion Mora, Rafael Bielza, Javier Escalera, Jose-Ignacio Lora-Tamayo und Luis Ercoreca
Bei einer totalen Kniearthroplastik geht in der Regel ein erheblicher Blutverlust einher, der in 30 – 45 % der Fälle zu einer allogenen Bluttransfusion führen kann. Allogene Bluttransfusionen sind nicht frei von Risiken, wie Krankheitsübertragung, AB0-Inkompatibilität, transfusionsbedingte Lungenschädigung, Flüssigkeitsüberladung und erhöhte Verfahrenskosten. Bei chirurgischen Patienten mit bekanntem Blutverlust sollten Strategien zur Bluteinsparung umgesetzt werden, um das Risiko einer allogenen Bluttransfusion zu verringern. Die prophylaktische Gabe des Antifibrinolytikums Tranexamsäure (TXA) ist sinnvoll, um Blutverlust in der orthopädischen Chirurgie zu verhindern. In dieser Studie wurden 90 einseitige totale Kniearthroplastiken mit prophylaktischer Gabe von TXA mit 60 historischen Fällen verglichen. Patienten in beiden Gruppen unterzogen sich einer totalen Kniearthroplastik mit derselben Operationstechnik und demselben Chirurgenteam. TXA wurde den Patienten ohne Kontraindikationen in zwei Dosen von 10 – 15 mg/kg verabreicht, 15 Minuten vor der Ischämiefreisetzung und 3 Stunden später. In der TXA-Serie reduzierte sich der Transfusionsbedarf von 0,85 PRBC/Patient auf 0,35 PRBC/Patient (p=0,0031) und es kam zu einer Risikoreduktion von 41,17 % (RR 0,56, IC95 % 0,35–0,88). Sichtbare Blutungen innerhalb von 24 Stunden gingen in der TXA-Serie signifikant von 540 cm³ (IC95 % 393–687) auf 168 cm³ (IC95 % 130–207) zurück (p<0,0001) und die Dauer des Krankenhausaufenthalts verkürzte sich in der TXA-Serie von 8,92 Tagen auf 7,09 Tage (p=0,03). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Umsetzung einer Blutsparstrategie auf Basis von TXA bei orthopädischen Patienten effektiv ist und das Risiko einer allogenen Bluttransfusion reduziert.