Elalamy I, Canon JL, Bols A, Lybaert W, Duck L, Jochmans K, Bosquée L, Peeters M, Awada AH, Clement P, Holbrechts S, Baurain JF, Mebis J und Nortier J
Venöse Thromboembolien (VTE) sind eine häufige Todes- und Krankheitsursache bei Patienten mit Krebserkrankungen. Thrombosen sind nach Krebs selbst eine der häufigsten Todesursachen bei Patienten mit Krebserkrankungen. Daher sind eine sofortige Erkennung und Behandlung von VTE erforderlich, um das Risiko einer VTE-bedingten Sterblichkeit zu senken. Dieser Bericht untersucht die Wechselwirkung zwischen Krebs, Niereninsuffizienz und VTE. Die Arbeitsgruppe, die hinter diesem Übersichtsartikel steht, kommt zu dem Schluss, dass niedermolekulare Heparine (LMWHs) das Risiko einer wiederkehrenden Venenthrombose bei Krebspatienten senken, ohne schwere Blutungskomplikationen zu erhöhen. LMWHs werden daher als antithrombotische Erstlinienbehandlung bei Krebspatienten mit einem klaren klinischen Nutzen empfohlen. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, die sowohl ein erhöhtes Risiko für Blutungen als auch für thrombotische Komplikationen haben, sollte unfraktioniertem Heparin oder einem LMWH mit mittlerem Molekulargewicht wie Tinzaparin der Vorzug gegeben werden, da dieses ein geringeres Risiko einer Plasmaakkumulation aufweist und die Möglichkeit bietet, die volle therapeutische Dosis beizubehalten.