Gustavo Duarte Mendes, Tainah Babadopulos, Lu Shi Chen, Jaime O. Ilha, Jos? Céssio de Almeida Magalhés, Khalid Alkharfy und Gilberto De Nucci
Capecitabin ist ein Prodrug, das von Tumorzellen durch Thymidinphosphorylase, die in Tumoren im Allgemeinen in hohen Konzentrationen vorkommt, selektiv zu seinem zytotoxischen Bestandteil 5-Fluorouracil aktiviert wird. Klinische und pharmakokinetische Studien zu Capecitabin werden an Krebspatienten durchgeführt. Ziel der Studie war die Bewertung der Sicherheit einer Bioäquivalenzstudie (150-mg-Tablette) an gesunden männlichen Freiwilligen im Fasten- und Nichtfastenzustand. Die Studie wurde in einem offenen, randomisierten, zweiphasigen Crossover-Design in einem 2-wöchigen Auswaschintervall ohne Nahrung durchgeführt. Nach Abschluss der Studie ohne Nahrung wurde dem Ethikkomitee ein neues Protokoll zur Bewertung der Studie mit Nahrung vorgelegt. Die Freiwilligen wurden für die Studie ausgewählt, nachdem ihr Gesundheitszustand zuvor durch eine klinische Bewertung und Labortests (biochemische und hämatologische Parameter sowie Urinanalyse) beurteilt worden war. Bei jeder Behandlung wurde eine einzelne Capecitabin-Tablette (150 mg) verabreicht. Zur Sicherheit der Probanden wurde eine Woche nach der ersten Verabreichung des Arzneimittels eine zusätzliche Laboranalyse durchgeführt. Die Plasmakonzentrationen von Capecitabin wurden mittels Flüssigkeitschromatographie in Verbindung mit Tandem-Massenspektrometrie (HPLC/MS/MS) mit positiver Ionen-Elektrospray-Ionisierung unter Verwendung einer Überwachung mehrerer Reaktionen (MRM) analysiert. Die pharmakokinetischen Parameter waren 529,38 (±265,22) und 462,88 (±425,85) ng.mL -1 für C max, 262,31 (±75,34) und 300,49 (±91,51) ng.h.mL -1 für AUC last und 0,66 (Bereich 0,5 – 1,25) Std. und 1,0 (Bereich 0,33 – 1,33) Std. für T max, ohne bzw. mit Nahrung, für die Referenzformulierung. Die intraindividuellen CVs lagen bei 42,6 % und 76,3 % für Cmax und 9,64 % und 20,3 % für AUClast ohne bzw. mit Nahrung. Das Medikament wurde von den Probanden gut vertragen und es traten keine Nebenwirkungen auf. Die biochemischen und hämatologischen Parameter zeigten keine klinisch relevanten Veränderungen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es sicher ist, Capecitabin-Bioäquivalenzstudien an gesunden männlichen Probanden durchzuführen.