Mizue Kama und Toshikazu Shiratori
In dieser Studie untersuchen wir die Auswirkungen neuer gesetzlicher Anforderungen auf die industrielle Produktentwicklung. Am Beispiel der Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe (RoHS) und der Entwicklung halogenfreier (HF) Leiterplatten (PCB) versuchen wir, die folgenden Fragen zu beantworten: (1) Welche Auswirkungen können Umweltschutzbestimmungen wie die RoHS-Richtlinie auf die Fertigungsindustrie haben? (2) Wie haben die Hersteller – insbesondere jene außerhalb der Europäischen Union (EU) – auf die RoHS-Richtlinie reagiert? (3) Wie hat sich die Herstellung von HF-Produkten im Gefolge der Richtlinie entwickelt? Um dies zu untersuchen, konzentrierten wir uns auf das Problem von Halogen im duroplastischen Harz von PCBs für Mobiltelefone. Wir veranschaulichten den zeitlichen Verlauf der Kennzeichnungsmethode für HF-PCBs und das tatsächliche Vorhandensein von Halogen bei vielen Herstellern in jedem Meilenstein der Bestimmungen. Schließlich erfüllten fast alle Hersteller die RoHS-Richtlinie, aber jeder Startzeitpunkt war anders. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind das erste Beispiel in der Geschichte der Elektronikindustrie, das diese Tatsache veranschaulicht.