Erin Kelty *, Philip K. Nicholls, George O’Neil, Zoe Harrison, Chin-Tark Chan, Peter Symons, Albert Stuart Reece, Gary Hulse
Es wurde beobachtet, dass Naltrexon sowohl eine stimulierende als auch eine hemmende Wirkung auf die Entwicklung von Tumoren bei Nagetieren hat, möglicherweise vermittelt durch Veränderungen des neuroendokrinen Systems infolge der Blockade der Opiatrezeptoren, wobei die Dauer der Blockade und der Tumortyp vermutlich einen Einfluss haben. Diese Studie untersuchte das Auftreten von spontanen Tumoren bei Ratten, die mit einem Naltrexon-Präparat mit verzögerter Wirkstofffreisetzung behandelt wurden. Material und Methoden: 27 männliche und 27 weibliche Ratten wurden nach dem Zufallsprinzip in drei gleich große Behandlungsgruppen (A, B und C) aufgeteilt. Ratten der Gruppe A wurde eine einzelne Naltrexon-Implantattablette implantiert, Ratten der Gruppe B wurde eine einzelne Polymer-Implantattablette (Placebo) implantiert und Ratten der Gruppe C wurden einem Scheinverfahren (Kontrolle) unterzogen. Drei unterschiedliche Gruppen von spontanen Tumoren wurden beobachtet: Lymphome, Adenome und Sarkome. Lymphome (4 Tumore/3 Ratten) wurden ausschließlich bei mit Naltrexon behandelten Ratten beobachtet, während Adenome (9 Tumore/5 Ratten) und Sarkome (4 Tumore/3 Ratten) nur in der Placebo- und der Kontrollgruppe beobachtet wurden. Die Daten legen nahe, dass der Zusammenhang zwischen Naltrexon und der Tumorentwicklung möglicherweise vom Tumortyp abhängt. Eine langfristige Exposition gegenüber Naltrexon scheint je nach Tumortyp sowohl eine stimulierende als auch eine hemmende Wirkung auf Tumore bei Ratten zu haben.