Ilaria E. Zais, Susanna Sammali, Matilde Pavan, Emanuele Chisari, Chad A. Krueger
Es ist bekannt, dass Metall-auf-Metall-Hüftprothesen Kobalt- und Chrompartikel (CoCr) freisetzen. Die lokale Ansammlung dieser Ionen und Nanopartikel kann zu unerwünschten lokalen Gewebereaktionen führen, die letztlich einen negativen Ausgang für die Patienten bedeuten können. Ziel unserer systematischen Überprüfung war es, die neuesten Erkenntnisse zu den Auswirkungen von CoCr-Partikeln auf lokales Weichgewebe mit Schwerpunkt auf der klinischen Relevanz zu berichten. Die Datenbanken PubMed, Embase und Cochrane Library wurden durchsucht, um eine umfassende Überprüfung durchzuführen. Es wurden die PRISMA-Richtlinien angewendet und das Risiko einer Verzerrung sowie die methodische Qualität der eingeschlossenen Studien bewertet. 27 Studien wurden nach Anwendung der Einschluss- und Ausschlusskriterien eingeschlossen. 3 waren Ex-vivo-Studien am Menschen, 24 waren präklinische Studien, darunter 21 In-vitro- und 3 Tiermodelle. Das Vorhandensein von Metallionen führt zu Zellschäden, indem es die Zelllebensfähigkeit verringert, DNA-Schäden verursacht und die Sekretion von Zytokinen auslöst, die für die bei ALTR beobachtete Entzündungsreaktion verantwortlich sind. Aus MoM-Implantaten freigesetzte CoCr-Partikel können Schäden an der Skelettmuskulatur und der Kapsel verursachen sowie Osteolyse und Entzündungen hervorrufen. Die zytotoxischen und genotoxischen Schäden sowie die Interaktion mit dem Immunsystem beeinträchtigen den Erfolg der Arthroplastik und führen zu einer höheren Rate an Revisionsoperationen.
Aussage zur klinischen Bedeutung: Ionen, die durch den Verschleiß von Metall-auf-Metall-Implantaten freigesetzt werden, stehen in erheblichem Maße mit Weichteilschäden und anderen lokalen Nebenwirkungen in Zusammenhang. Es werden mehrere mechanistische Gründe dafür vorgeschlagen.