Alicja Rozyk-Myrta, Andrzej Brodziak*, Malgorzata Muc-Wierzgon
Die kürzliche Wiederaufnahme der Diskussion über die Theorie von Stuart Hameroff und Roger Penrose, die davon ausgehen, dass die Wahrnehmung von Qualia durch eine quantenphysikalische Informationsverarbeitung in Mikrotubuli realisiert wird, und die gleichzeitige Veröffentlichung der Theorie des bewussten elektromagnetischen Informationsfelds (Cemi) veranlassten die Autoren zu dem Versuch, diese Theorien in die früheren Erklärungen des Bewusstseins zu integrieren. Um das intuitive Modell der interagierenden Komponenten des Bewusstseins darzustellen, liefern die Autoren kurze Übersichten der Theorien „Orch OR“ und „Cemi“. Dies ermöglicht es ihnen, drei verschiedene, kooperierende Prozesse zu unterscheiden, die dem Phänomen des Bewusstseins zugrunde liegen, nämlich (a) die Wahrnehmung, einschließlich des Gefühls von Qualia, (b) die Realisierung mentaler Bilder und (c) das Gefühl von Subjektivität, Identität, das sich in der Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung manifestiert. Die Fähigkeit, das Wesen des Selbstbewusstseins zu verstehen, ist für medizinisches Fachpersonal wichtig, da Bewusstseinsstörungen ein häufiges medizinisches Symptom in Notfällen, bei Narkosen und bei depressiven Syndromen bei älteren Menschen sind. Die Autoren betonen die Nützlichkeit der transkraniellen Magnetstimulation als Methode zur Intervention in das endogene elektromagnetische Feld des Gehirns, genauer gesagt in dessen Element, das durch das „Default Mode Network“ verursacht wird. Sie betonen auch, dass die Wirksamkeit der Anwendung von Achtsamkeitsmethoden bei der Behandlung depressiver Syndrome auch auf die Verringerung der Aktivität des „Default Mode Network“ zurückzuführen ist.