Gacaga Peter Mungai*, Nicholus Muraguri
Hintergrund: Die Reduzierung und Eliminierung schwangerschaftsbedingter Sterblichkeit bleibt in den meisten Ländern mit niedrigem Einkommen eine Herausforderung. Aus diesem Grund haben viele afrikanische Länder die Entbindungsgebühren entweder reduziert oder abgeschafft, um die Nutzung von Gesundheitseinrichtungen zu fördern. Das Verhalten bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen ist ein zentrales Thema bei der Leistungserbringung. Die Kosten wurden als Haupthindernis für die Nutzung medizinischer Leistungen, insbesondere unter armen Menschen, hervorgehoben. Es hat sich gezeigt, dass die Abschaffung oder Reduzierung von Nutzungsgebühren zu einer erhöhten Nutzung der Leistungen führt. Einige Studien haben jedoch das Gegenteil gezeigt. Im Anschluss an die Politik der kostenlosen Geburtshilfe in Kenia wurde im Überweisungskrankenhaus des Nakuru County eine ununterbrochene Zeitreihenstudie durchgeführt, um die Auswirkungen der Politik auf die Nutzung von Geburtshilfeleistungen im Krankenhaus und die Auswirkungen auf die Mütter- und Neugeborenensterblichkeit zu untersuchen.
Studienziele: Die Auswirkungen der Befreiung von Entbindungsgebühren auf die Müttersterblichkeitsrate im Nakuru County Referral Hospital.
Methodik: Die Daten wurden aus einrichtungsbasierten Aufzeichnungen mithilfe eines vorgefertigten Standardformulars zur Datenextraktion gesammelt. Datenanalyse: Die Studie verwendete eine unterbrochene Zeitreihenanalyse (ITSA), ein stark longitudinales quasi-experimentelles Design mit einer einzigen Gruppe, um die Auswirkungen der kostenlosen Mutterschaftsdienstpolitik auf die Gesundheit von Müttern zu bewerten. Die drei Indikatoren wurden 24 Monate vor (Juni 2011–Mai 2013) und 24 Monate nach (Juni 2013–Mai 2015) der Umsetzung der kostenlosen Mutterschaftsdienstpolitik beobachtet, was insgesamt 48 Beobachtungen ergibt.
Ergebnisse: Es gab einen statistisch signifikanten Anstieg bei der Anzahl fachgerechter Entbindungen, eine signifikante Senkung der Neugeborenensterblichkeitsrate und eine nicht signifikante Verringerung der Müttersterblichkeitsrate.
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kosten den Zugang zu qualifizierten Entbindungen in Kenia erheblich einschränken. Daher kann die kostenlose Entbindungspolitik die Nutzung von Entbindungszentren erfolgreich fördern. Die kostenlose Entbindung allein kann jedoch die Mütter- und Neugeborenensterblichkeit nicht bekämpfen. Daher müssen andere Faktoren berücksichtigt werden, die Mütter- und Neugeborenensterblichkeit bestimmen, wie die Infrastruktur des Gesundheitswesens und kulturelle Praktiken.