Chih-Wen Lin*,Chia-Chang Hsu,Daw-Shyong Perng,Matthew M Yeh,Sien-Sing Yang*
Ziele: In Taiwan ist die Prävalenz von Hepatitis-B-Virusinfektionen (HBV) hoch, wobei die Zahl der alkoholbedingten Lebererkrankungen zunimmt. Wir untersuchten die histologische Bewertung der viralen Hepatitis-B-Aktivität bei Patienten mit gleichzeitiger HBV-Infektion und Alkoholismus.
Methoden: 229 Patienten (33 mit gleichzeitigem schweren Alkoholismus und HBV-Infektion, 114 mit nur einer HBV-Infektion und 82 mit nur schwerem Alkoholismus) wurden zwischen 2009 und 2012 im Cathy General Hospital und im E-Da Hospital aufgenommen.
Ergebnisse: Patienten mit gleichzeitigem Alkoholismus und HBV-Infektion sind überwiegend männlich und jünger. Bei 97,4 % der Patienten mit HBV-Infektion ohne bzw. 91,4 % mit Alkoholismus ist HBV-DNA nachweisbar. Patienten mit gleichzeitiger HBV-Infektion und Alkoholismus weisen viel Stückwerknekrosen, konfluierende Nekrosen, fokale Nekrosen, portale Entzündungen, nekroinflammatorische Graduierungen und Zirrhose mit Fibrose im Stadium 5-6 nach Ishak auf. Darüber hinaus weisen Patienten mit gleichzeitiger HBV-Infektion und Alkoholismus auch viel perizelluläre Fibrose, sklerosierende hyaline Nekrosen, Ballonierung der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD), NAFLD-Aktivitätsscore (NAS) und NAFLD-Fibrose im Stadium 4 auf (P<0,001). Patienten mit Alkoholismus allein weisen jedoch viel mehr Steatose auf als Patienten mit HBV-Infektion mit und ohne Alkoholismus.
Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit gleichzeitigem Alkoholismus und HBV-Infektion entwickeln sich histologische Merkmale sowohl einer alkoholbedingten Lebererkrankung als auch einer viralen Hepatitis B. Die Beurteilung der viralen Hepatitis-B-Aktivität bei alkoholbedingter Lebererkrankung hängt von der nachweisbaren Viruslast und den histologischen Merkmalen der viralen Hepatitis B bei Patienten mit gleichzeitiger HBV-Infektion und Alkoholismus ab.