Bjørn Tore Lunestad, Merat Behzadzadeh, Ole Samuelsen, Marit Espe und Marc HG Berntssen
Fischfutter basierte traditionell auf den marinen Zutaten Fischöl und Fischmehl. Der Druck auf die wilden Fischbestände und die schnell wachsende Aquakultur haben zur Notwendigkeit der Entwicklung neuartiger Aquakulturfutter geführt, die weniger auf Fischmehl und Fischöl angewiesen sind und stattdessen pflanzliche Zutaten oder alternative marine Futterkomponenten als Ersatz für Futterzutaten verwenden. Die vorliegende Studie untersucht die Ablagerung und Elimination des antibakteriellen Wirkstoffs Oxolinsäure (OA) in Muskel und Leber, der post-smolt Atlantischen Lachsen (Salmo salar L.) per os verabreicht wurde, in konventionellem und einem neuartigen Ersatzfischfutter auf Basis pflanzlicher Zutaten und Krillmehl. Post-smolt Atlantischer Lachs (Ausgangsgewicht ~350 g) wurde 2,5 Monate lang entweder mit konventioneller oder maximaler Ersatzdiät aufgezogen. Anschließend wurden die Fische mit OA-angereichertem konventionellem oder Ersatzfutter gefüttert, das mit 5 g OA/kg angereichert war, mit einer Zieldosis von 15 mg OA/kg Fisch/Tag über 5 Tage, gefolgt von einer 28-tägigen Ausscheidungsphase mit OA-freiem konventionellem oder Ersatzfutter. Fische in jeder Gruppe wurden in drei einzelnen Tanks gehalten, und an jedem Probenentnahmepunkt wurden drei Fische aus jedem Tank beprobt und analysiert, was eine Gesamtzahl von neun Parallelen ergab. Die Konzentration von OA in Muskel und Leber wurde mittels LC-MS (API-ES) mit einer unteren Nachweisgrenze (LOD) von 5,0 ng/g und einer unteren Bestimmungsgrenze (LOQ) von 10,0 ng/g untersucht. Um die relative Ablagerung von OA in Muskel und Leber bei Fischen zu bestimmen, die mit beiden Futtermitteln gefüttert wurden, wurde die Fläche unter der Kurve (AUC) in Muskel und Leber für Ersatzfutter (r) und konventionelles Futter (c) als AUCs / AUCc x 100 % berechnet. Dieses Verhältnis betrug im Muskel 73,4 ± 2,2 %, während es bei Leberproben 85,1 ± 4,0 % betrug, was auf eine geringere OA-Ablagerung bei Ersatzfutter im Vergleich zu herkömmlichem Futter hinweist. Die geringere Ablagerung erklärt sich durch eine geringere Fütterungsrate der mit Ersatzfutter gefütterten Fische im Vergleich zu den konservativen Futtermitteln (0,024 ± 0,0029 bzw. 0,034 ± 0,0027 mg OA g Fisch-1Tag-1), was auf eine geringere freiwillige Futteraufnahme zurückzuführen ist. Zwischen den beiden Futtermitteln wurde ein kleiner, aber signifikanter Unterschied bei der Elimination mit Halbwertszeiten (t½ β h) von 189,6 ± 4,3 bzw. 211,2 ± 8,4 Stunden für herkömmliches bzw. Ersatzfutter beobachtet.