Alice I Nichols, Jessica A Behrle, Lyette S Richards, Vernon D Parker, Joel A Posener, Richard Fruncillo und Jeffrey Paul
Hintergrund und Ziel: Desvenlafaxin (verabreicht als Desvenlafaxinsuccinat) ist zur Behandlung schwerer depressiver Störungen (MDD) zugelassen. Bei Ausscheidung über die Nieren weist Desvenlafaxin möglicherweise günstigere pharmakokinetische oder Arzneimittelwechselwirkungsprofile auf als seine Muttersubstanz Venlafaxin, die hauptsächlich vom CYP2D6-Enzymsystem abhängt. Daher wurden die Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit von Desvenlafaxin an gesunden menschlichen Probanden untersucht.
Methoden: In einer offenen Crossover-Studie mit Einzeldosierung erhielten die Probanden randomisiert täglich 100 mg Desvenlafaxin oral oder 50 mg/h intravenös. Plasma und Urin wurden 72 Stunden nach der Verabreichung gesammelt und untersucht, um die Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit von (R)-, (S)- und (R+S)-Desvenlafaxin und N,O-Didesmethylvenlafaxin zu bestimmen.
Ergebnisse und Diskussion: Die pharmakokinetischen Parameter für (R)- und (S)-Desvenlafaxin-Enantiomere waren für die oralen und intravenösen Formulierungen von Desvenlafaxin ungefähr gleich. Im Vergleich zu 50 mg intravenösem Desvenlafaxin hatte 100 mg orales Desvenlafaxin eine höhere Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve und eine absolute Bioverfügbarkeit von 80,5 %. Die Ausscheidung von Gesamtdesvenlafaxin und N,O-Didesmethylvenlafaxin über den Urin machte 69 % der oral verabreichten Desvenlafaxin-Dosis aus, wobei der Großteil einer Dosis unverändert oder als Glucuronid-Konjugat (66 %) ausgeschieden wurde.
Schlussfolgerung: Desvenlafaxin hat eine hohe orale Bioverfügbarkeit und bietet ein ausgewogenes Enantiomerenverhältnis.