Abriham Zegeye*, Andualem Mossie, Alemu Gebrie und Yohannes Markos
Hintergrund: Postgraduiertenstudien sind stressig und anspruchsvoll und können die akademischen Leistungen sowie das körperliche und geistige Wohlbefinden der Studenten beeinträchtigen. Stress ist ein Risikofaktor für Alkoholkonsum, Rauchen und Drogenmissbrauch. Das Ausmaß und sein Zusammenhang mit Substanzkonsum unter Postgraduiertenstudenten wurden in Äthiopien jedoch noch nicht untersucht.
Ziel: Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von Stress unter Postgraduiertenstudenten und seinen Zusammenhang mit Substanzkonsum zu untersuchen.
Methoden: Es wurde eine Querschnittsstudie mit einer Stichprobe von 360 Postgraduiertenstudenten der Jimma University durchgeführt. Die Studienteilnehmer wurden mithilfe einer computergenerierten einfachen Zufallsstichprobenmethode nach Stratifizierung rekrutiert und proportional den Colleges zugewiesen. Die Daten wurden mithilfe selbst ausgefüllter strukturierter Fragebögen erhoben, die soziodemografische Merkmale enthalten, sowie mithilfe des General Health Questionnaire (GHQ-12) und des Postgraduate Stressor Questionnaire (PSQ-28). Die Datenanalyse wurde mithilfe von SPSS Version 20.0 für Windows durchgeführt. Zur Identifizierung der Stressdeterminanten wurden deskriptive Statistiken, bivariate Analysen und multivariable logistische Regressionsanalysen angewendet. Statistische Signifikanz wurde bei p<0,05 festgestellt.
Ergebnis : Die Mehrheit der Befragten (256 (74,0 %)) waren männlich und das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 29,34 (SD=4,7) Jahre. Die aktuelle Stressprävalenz betrug 46,2 % [95 % KI 40,75 %-51,25 %]. Der schulische Stressbereich war die Hauptstressquelle (184 (53,2 %)). Stress war signifikant verbunden mit Studentinnen [AOR=1,90, 95% CI (1,12-3,22)], unverheirateten (ledigen) Studenten [AOR=1,74, 95%CI(1,09-2,77)], Khat-Kauern [AOR=1,99, 95%CI(1,09-3,64)] und Zigarettenrauchern [AOR=2,10, 95%CI (1,07-4,38)]. Das Stressniveau war unter moderaten Alkoholkonsumenten signifikant reduziert [AOR=0,44, 95% CI, (0,25-0,77)].
Schlussfolgerung: Insgesamt sind Postgraduiertenstudenten einem hohen Stressniveau ausgesetzt, das ihr psychisches Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Die Hauptquelle von Stress ist die akademische Belastung. Unverheiratete und Studentinnen waren stressgefährdet. Khat-Kauen und Zigarettenrauchen waren Prädiktoren für Stress. Moderater Alkoholkonsum kann das Stressniveau senken. Um die Risikofaktoren für Stress bei Studierenden unter Kontrolle zu halten, werden daher Beratungs-, Bewältigungs- und Präventionsmaßnahmen empfohlen.