Elise S. Pelzer, Flavia Huygens und Kenneth W. Beagley
Zusammenfassender Satz
Die Rolle mikrobieller und immunologischer, menstruationszyklusabhängiger Veränderungen im Endometrium kann Aufschluss über die zugrunde liegenden Ursachen für Menstruationszyklusstörungen geben.
Abstrakt
Die ovariellen Steroidhormone steuern die zyklische Zellproliferation, Differenzierung, Rekrutierung entzündlicher Zellen, Apoptose, Gewebeabbau und Regeneration im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus sowie die Reaktion auf
Krankheitserreger. Frauen mit gestörtem Menstruationszyklus (Menorrhagie und Dysmenorrhoe) weisen eine veränderte Zytokin- und Prostaglandinexpression im Endometrium auf, was auf eine anhaltende Rekrutierung angeborener Immunmediatoren hindeutet. Die Aktivierung von TLRs durch endogene und/oder exogene Liganden aufgrund von Zellschäden infolge anhaltender Entzündungen, endogener Mikrobiota oder Dysbiose kann zu den mit diesen Erkrankungen verbundenen Entzündungssymptomen beitragen. Die Rolle der endogenen Mikrobiota des oberen Genitaltrakts bei der Förderung der Homöostase des Genitaltrakts durch die mögliche Förderung der Reepithelisierung oder entzündungshemmender Mediatoren bedarf weiterer Untersuchungen.