Nielsen K, Van der Sluis WB, Scheffer HJ, Meijerink MR, Comans EFI, Slotman BJ, Meijer S, Van den Tol MP und Haasbeek CJA
Hintergrund: Die stereotaktische ablative Radiotherapie (SABR) ist eine nicht-invasive Behandlungsoption für Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen (CRLM), bei denen eine Resektion oder thermische Ablation nicht infrage kommt. Ziel unserer Studie war es, die lokale Kontrolle, den Krankheitsverlauf, die Toxizität, Komplikationen und das Überleben nach SABR von CRLM zu bewerten. Wir diskutieren auch den Platz der SABR im Behandlungsalgorithmus von CRLM.
Methoden: Patienten mit CRLM, die für eine Resektion oder thermische Ablation nicht infrage kommen, aber für SABR geeignet sind, wurden in unsere Datenbank aufgenommen und retrospektiv analysiert. Patienten mit Oligometastasen <5 cm ohne das Vorhandensein anderer Organe im Zielbereich sind für SABR geeignet. Nachuntersuchungen wurden 3 und 6 Monate nach SABR und danach alle 6 Monate durchgeführt. Die Gesamtdosis pro Läsion betrug 54–60 Gy, aufgeteilt auf 3–12 Fraktionen, abhängig von den Dosisbeschränkungen des normalen Gewebes.
Ergebnisse: Zehn Patienten mit 13 Läsionen wurden mit SABR behandelt. Bei acht Patienten mit 11 Läsionen wurde eine vollständige lokale Kontrolle erreicht, mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 20,4 Monaten (Bereich 7-38). Zwei Patienten zeigten nach 12 und 25 Monaten eine mögliche lokale Progression der Erkrankung. Es wurde keine Toxizität > Grad 2 als Folge der Behandlung gemeldet. Acht Patienten waren zum Zeitpunkt der Analyse verstorben; die mediane Überlebenszeit betrug 26 Monate.
Schlussfolgerung: SABR von CRLM ist sicher, durchführbar und effektiv, um eine lokale Kontrolle bei Patienten zu erreichen, bei denen eine Resektion oder thermische Ablation nicht in Frage kommt. Obwohl SABR derzeit in einem späten und oft palliativen Stadium angeboten wird, verdient es eine stärkere Bekanntheit als mögliche lokale Behandlungsoption und sein Platz im Behandlungsalgorithmus sollte neu bewertet werden.