Margret I. Moré und David Rutenberg
Phosphatidsäure (PA) und Phosphatidylserin (PS) sind natürliche Bestandteile gesunder Gehirnzellmembranen, die seit den 1970er Jahren als wesentlich für die normale neuronale Funktion anerkannt sind. PA ist ein Vorläufer bei der Bildung anderer Phospholipide, einschließlich PS und Phosphatidylethanolamin (PE). Außerdem hat es einen Einfluss auf die Membransteifigkeit/-flexibilität, was für die Modulation der Exo- und Endozytose wichtig ist. PS ist auch ein wichtiger Vorläufer für die PE-Synthese. Da PS überwiegend in Gehirnzellen vorkommt, aber in der normalen Ernährung kein Gehirn verzehrt wird, steht unserem Gehirn PS hauptsächlich durch natürliche „Produktion“ in unserem Körper zur Verfügung.
Hier präsentieren wir eine tabellarische Literaturübersicht klinischer Studien zu PS und/oder PA hinsichtlich der Gehirnfunktion bei älteren Menschen. Außerdem geben wir eine Zusammenfassung zweier unserer bereits veröffentlichten Pilotstudien, die mit einem Nahrungsergänzungsmittel für die Gehirngesundheit durchgeführt wurden, das eine proprietäre Mischung aus 100 mg PS und 80 mg PA aus Sojalecithin enthält: Eine dreimonatige doppelblinde, placebokontrollierte Studie zeigte den positiven Einfluss von drei PS+PA-Kapseln/Tag (300 mg PS+240 mg PA pro Tag; n=40)) oder Placebo (n=32) auf Gedächtnis und Stimmung bei funktionsfähigen, nicht depressiven älteren Menschen mit Gedächtnisproblemen. In einer zweimonatigen randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie verbesserten drei PS+PA-Kapseln/Tag (300 mg PS+240 mg PA pro Tag; n=56) oder Placebo (n=40) die tägliche Funktionsfähigkeit, die geistige Gesundheit, den emotionalen Zustand und den selbstberichteten Allgemeinzustand bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit (AD).
Insgesamt gibt es ermutigende klinische Daten, dass eine PS+PA-Ergänzung für AD-Patienten und andere ältere Menschen mit Gedächtnis- oder kognitiven Problemen von Nutzen sein könnte. Langzeitstudien fehlen jedoch noch.