Rania Aydi Ben Abdallah, Hayfa Jabnoun-Khiareddine, Boutheina Mejdoub-Trabelsi und Mejda Daami-Remadi
Neun Isolate von Aspergillus spp., die aus Erde und Kompost isoliert wurden, wurden in vitro und in vivo auf ihre antimykotische Wirkung gegen Fusarium sambucinum und Phytophthora erythroseptica getestet, die Erreger der Fusarium-Trockenfäule und der Rotfäule von Kartoffelknollen. Bei Tests mit der Doppelkulturmethode wurde das Pathogenwachstum von F. sambucinum und P. erythroseptica durch alle Aspergillus-Arten um 27 bis 68 % bzw. 16 bis 25 % gehemmt. Die höchste Hemmwirkung gegen beide Pathogene wurde durch das Isolat CH12 von A. niger induziert. Eine signifikante Reduktion des Myzelwachstums beider Pathogene, die mit der inversen Doppelkulturmethode getestet wurden, ist auf das Vorhandensein flüchtiger antimykotischer Metaboliten zurückzuführen. Ihre Wirksamkeit wurde auch als Knollenbehandlung vor der Inokulation mit den Pathogenen bewertet. Die höchste Wirksamkeit bei der Verringerung des Schweregrads der Fusarium-Trockenfäule wurde bei Knollen beobachtet, die mit dem Isolat CH12 von A. niger behandelt wurden. Diese Studie hat auch gezeigt, dass die Wirksamkeit von Aspergillus spp. als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel durch Variation des Anwendungszeitpunkts verbessert werden kann. Tatsächlich verringerte sich der Läsionsdurchmesser von Trocken- und Rosafäule bei vorbeugender Anwendung um 54 – 70 % bzw. 52 %. Dieser Parameter verringerte sich jedoch um 21 – 48 % bzw. 47 %, wenn Aspergillus spp. gleichzeitig mit Krankheitserregern angewendet wurden. Ebenso verringerte sich der Schweregrad der Krankheiten, geschätzt anhand der durchschnittlichen Penetration von F. sambucinum und P. erythroseptica , durch vorbeugende Behandlungen um 57 – 77 % bzw. 55 % und bei gleichzeitiger Anwendung um 29 – 68 % bzw. 44 %. Diese Studie zeigt, dass aus Kompost und Erde isolierte Aspergillus-Arten eine interessante antimykotische Wirkung gegenüber F. sambucinum und P. erythroseptica aufweisen und eine potenzielle Quelle für Biopestizide darstellen können. Die Prüfung ihrer Kulturfiltrate, ihrer organischen Extrakte und ihrer Toxizität kann zusätzliche Informationen über ihre sichere Verwendung als biologische Schädlingsbekämpfungsmittel liefern.