Bilal Ahmad Bhat*
Hintergrund und Ziele: Überschwemmungen können sich nicht nur negativ auf die körperliche, sondern auch auf die geistige Gesundheit der betroffenen Bevölkerung auswirken. Unser Ziel war es, das Muster psychiatrischer Morbidität bei den Hochwasseropfern zu erkennen, die ein psychiatrisches Camp besucht hatten.
Methoden: Dies war eine Querschnittsstudie, die vom Ethikkomitee der staatlichen medizinischen Hochschule in Srinagar genehmigt wurde. Die Probanden gaben ihre schriftliche Einverständniserklärung ab. Zur Erfassung des soziodemografischen Status wurde ein halbstrukturierter Fragebogen verwendet. Zur Erhebung der psychiatrischen Diagnose wurde das MINI-International Neuropsychiatric Interview (MINI-Plus) verwendet.
Ergebnisse: Insgesamt besuchten 115 Personen das Camp. Die meisten von ihnen gehörten der Altersgruppe 40–49 Jahre an (41,74 %), wobei es mehr Frauen (66,96 %) als Männer gab. Die meisten Patienten stammten aus Kernfamilien (55,65 %). 66 (57,39 %) unserer Probanden hatten eine schwere depressive Störung, 14 (12,17 %) eine generalisierte Angststörung, 7 (6,09 %) eine Panikstörung, 7 (6,09 %) eine posttraumatische Belastungsstörung und 5 (4,35 %) eine Anpassungsstörung. Bei 16 (13,91 %) unserer Probanden wurden keine psychiatrischen Störungen festgestellt.
Schlussfolgerung: Viele Menschen benötigen nach Katastrophen wie Überschwemmungen möglicherweise psychologische Hilfe. Menschen, die möglicherweise psychiatrische Störungen entwickeln, wie etwa Menschen mit schlechtem Gesundheitszustand und Menschen, die umgesiedelt wurden, können nach Katastrophen wie Überschwemmungen von gezielten psychiatrischen Diensten profitieren. In unserer Studie war die schwere depressive Störung die am häufigsten auftretende Störung bei Überschwemmungsopfern; 57,39 % der Patienten litten darunter.