Martin Neumann* und Ulf Lotzmann
Der Beitrag bietet einen zusammenfassenden Überblick über unsere Forschung zur Integration qualitativer Methoden in agentenbasierte soziale Simulationen. Dies gilt sowohl für die Entwicklung von Verhaltensregeln für Software-Agenten als auch für die Interpretation von Simulationsergebnissen. Insbesondere stützen wir uns auf die Grounded Theory, eine in der qualitativen Sozialforschung etablierte Methode. Die Entwicklung von Agentenregeln basiert auf offener Kodierung in einem Grounded Theory-Ansatz. Die Interpretation von Simulationsergebnissen in einen zusammenhängenden Handlungsstrang basiert auf theoretischer Kodierung in einem Grounded Theory-Ansatz. Dies wird an zwei Beispielen demonstriert: Das erste Beispiel zeigt, wie qualitative Textdaten in ein konzeptionelles Modell für agentenbasierte Simulationen umgewandelt werden. Das zweite Beispiel zeigt, wie numerische Simulationsergebnisse den Handlungsstrang eines Falls enthüllen. Zu diesem Zweck wird das Konzept der stilisierten Fakten herangezogen.