Nejay P. Ananaba, Carlos S. Smith, Marilyn Woolfolk, Marita R. Inglehart
Ziele: Beurteilung der selbst wahrgenommenen Mundgesundheit und der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität (OHRQoL) von Mittelschülern in Liberia und den USA (Ziel 1), Vergleich der Antworten dieser beiden Schülergruppen (Ziel 2) und Untersuchung, ob zwischen der selbst wahrgenommenen Mundgesundheit und der OHRQoL bei den Jugendlichen dieser beiden Länder ein Zusammenhang besteht (Ziel 3). Methoden: Fragebogendaten zur OHRQoL wurden aus einer Gelegenheitsstichprobe von 406 Schülern (36,5 % männlich / 63,5 % weiblich; Durchschnittsalter = 14,51 Jahre; SD = 2,586) an neun Mittelschulen in Monrovia, Liberia, und von 453 schwarzen Schülern (42,3 % männlich / 57,7 % weiblich; Durchschnittsalter = 12,74 Jahre; SD = 1,023) an sechs Mittelschulen in sozioökonomisch benachteiligten Stadtvierteln in den USA erhoben. Ergebnisse: Im Vergleich zu Mittelschülern in den USA neigten liberianische Schüler dazu, ihre Mundgesundheit positiver zu beschreiben (4-Punkte-Skala von 1 = „nicht gesund“ bis 5 = „sehr gesund“: 3,18 vs. 3,06; p = .092) und ihre Antworten wiesen eine höhere Varianz auf (1,428 vs. .487; p < .001). Allerdings berichteten die liberianischen Schüler im Durchschnitt von mehr zahngesundheitsbezogenen Schmerzen, mehr Kiefergelenksbeschwerden und mehr negativen Folgen ihres Mundgesundheitszustands als die Schüler in den USA. Die selbst wahrgenommene Mundgesundheit korrelierte in beiden Ländern mit den Teilwerten der zahngesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie mit dem Gesamtwert der OHRQoL (Liberia: r = -.37; p < .001 / USA: r = -.26; p < .001). Schlussfolgerungen: Kulturelle Einflüsse auf die Antworten auf Fragen zur selbst wahrgenommenen Mundgesundheit und OHRQoL sollten untersucht werden. Die Erfassung mundgesundheitsbezogener Lebensqualitätsindikatoren kann zu einem differenzierteren Verständnis der Selbstwahrnehmung mundgesundheitsbezogener Erfahrungen von Mittelschülern in unterschiedlichen kulturellen Kontexten beitragen.