Verso MG*, Picciotto D, Lo Cascio N, Noto Laddeca E und Amodio E
Einleitung und Ziel: Italien ist ein Land mit einer geringen Tuberkulose-Inzidenz. In den letzten 50 Jahren ist die jährliche Zahl der Tuberkulose-Fälle von 12.247 auf 4.418 gesunken, was einer Verringerung der Fallzahlen um etwa 64 % und der Inzidenz um 71 % entspricht. Trotz dieser ermutigenden Tendenz hat sich die Epidemiologie der Tuberkulose in den letzten Jahren verändert, und heute handelt es sich um eine wieder auftauchende Infektionskrankheit. Ziel dieser Studie ist es, die Prävalenz positiver Tuberkulose-Infektionen (latente Tuberkulose) bei Studenten ohne offensichtliche Krankheitsmanifestation zu messen, die Studiengänge der Gesundheitsberufe und postgraduale medizinische Studiengänge der Medizinischen Fakultät der Universität Palermo (Italien) besuchen.
Materialien und Methoden: Von Januar 2012 bis Juli 2016 wurde eine Querschnittsbeobachtungsstudie mit Studenten der Studiengänge Krankenpflege, Geburtshilfe und Zahnmedizin sowie mit Assistenzärzten an postgradualen medizinischen Fakultäten durchgeführt. Es wurde ein Mantoux-Test durchgeführt und alle positiven Fälle mit dem Interferon-Gamma Release Assay (IGRA) getestet.
Ergebnisse: Von den 1.351 untersuchten Personen waren 25 (1,8 %) im Mantoux-Test positiv; bei 17 Studenten (1,2 %) wurde die Diagnose mit IGRA bestätigt. Positive Fälle kamen unter Studenten, die an postgradualen medizinischen Kursen teilnahmen, deutlich häufiger vor (p<0,001) und waren älter als negative Fälle (p<0,001).
Schlussfolgerung: Diese Studie deutet darauf hin, dass latente TB in unserer geografischen Region unter Medizinstudenten relativ selten auftritt. Trotz dieser Beweise und in Anbetracht der Tatsache, dass mehrere Studenten positiv auf TB getestet wurden, muss diese Infektionskrankheit als wiederauftretende biologische Gefahr betrachtet werden, die präventive Strategien zur Eindämmung des Risikos sowohl für exponierte Arbeitnehmer als auch für die Allgemeinbevölkerung erfordert.