M. Marti
Die Herstellung biofunktionaler Textilien durch die Anwendung gekapselter Wirkstoffe auf Polyesterbasis ist nicht einfach. Durch Modifizierung nur der chemischen Oberfläche und/oder der morphologischen Struktur oder durch die Entwicklung geeigneter Beschichtungen ist es jedoch möglich, die Grenzflächeneigenschaften eines Polymers zu modulieren, ohne seine allgemeinen Eigenschaften zu beeinträchtigen. Die Anwendung von Mikrokapseln oder ähnlichen Strukturen, die antimikrobielle Wirkstoffe enthalten, wird durch die Modifizierung der Faseroberfläche mit Plasmabehandlungen optimiert. PES-Gewebe wurde mit Luft-Corona-Atmosphärenplasma (Corona Plus, Vetaphone, Dänemark) vorbehandelt, um seine Oberfläche für die anschließende Behandlung mit Mikro- und Nanokapseln mit ätherischen Ölen (Oregano, Lavendel usw.) vorzubereiten. Der wichtigste untersuchte Parameter war die Plasmaleistung, da der Abstand zwischen den Elektroden konstant gehalten wurde. Die Plasmavorbehandlung führte zu einer besseren Ablagerung von Mikrokapseln aufgrund der Änderungen der chemischen und morphologischen Oberflächenzusammensetzung des PES-Gewebes (Erzeugung neuer COOH-Gruppen) und einer Erhöhung der Rauheit der Fasern. Die chemischen und morphologischen Änderungen werden durch FTIR/ATR und XPS bestätigt. Ätherische Öle wie Oregano und Lavendel wurden in Mikrokapseln mit Chitosan in einer Voremulsion zur Ölstabilisierung eingekapselt. Die antimikrobielle Aktivität biofunktionaler Textilien wurde gemäß den AATCC-Standards bewertet. Die mathematische Modellierung der Arzneimittelabgabe aus Polyestertextilien wurde ebenfalls bewertet, um die Freisetzungsmechanismen zu untersuchen. Die Aktivierung/Funktionalisierung der Textiloberfläche von PES begünstigt die anschließende Haftung von in Biopolymeren eingekapselten antimikrobiellen Wirkstoffen.