Guei-Fen Chiu, Yu-Han Chang, Den-Chang Wu, Ming-Tsang Wu und Hugo You-Hsien Lin
Hintergrund: Helicobacter pylori spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von chronischer Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und Magenkrebs. Das Risiko einer oberen gastrointestinalen Blutung bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) oder Nierenversagen im Endstadium ist Berichten zufolge höher als bei der Allgemeinbevölkerung. Die Auswirkungen einer frühen und späten H. pylori-Eradikation auf die Nierenerkrankungsrate bedürfen weiterer Untersuchungen. Methoden: Wir haben eine bevölkerungsbasierte Studie durchgeführt, indem wir die nationale Krankenversicherungsforschungsdatenbank Taiwans mit 1 Million Leistungsempfängern verwendet haben. Das Registrierungsdatum dieser Datenbank ist vom 1. Januar 2000 bis zum 31. Dezember 2009. Wir haben die Inzidenz und das Risiko einer CKD bei 3.689 Patienten in der frühen H. pylori-Eradikationskohorte mit denen bei 4.298 Patienten in der späten H. pylori-Eradikationskohorte verglichen. Ergebnisse: Die angepasste Hazard Ratio (HR; 95% Konfidenzintervall (CI) = 1,17–1,77) für eine nachfolgende CKD war in der Kohorte mit später Eradikation 1,44-mal höher als in der Kohorte mit früher Eradikation. In der Untergruppenanalyse betrug die HR bei Patienten im Alter von 40–65 Jahren 1,55 (95% CI = 1,14–2,10) und bei Patienten über 65 Jahren 1,41 (95% CI = 1,03–1,93). Schlussfolgerung: Diese landesweite bevölkerungsbasierte Kohortenstudie liefert Hinweise darauf, dass Patienten mit später Eradikation von H. pylori einem höheren Risiko für CKD ausgesetzt sind als Patienten mit früher Eradikation von H. pylori.