Abstrakt

Risikofaktoren für eine Hüftdysplasie bei Neugeborenen Daten aus dem schwedischen medizinischen Geburtsregister

Bengt Kallen

Hintergrund: Die entwicklungsbedingte Hüftdysplasie (DDH) ist eine häufige Anomalie bei Neugeborenen, die, wenn sie nicht behandelt wird, zu chronischen Hüftproblemen führen kann. In der bisherigen Literatur sind einige Risikofaktoren bekannt: weibliches Geschlecht, erste Parität, Beckenendlage und Familienanamnese.

Material und Methoden: Das schwedische medizinische Geburtenregister wurde verwendet, um Säuglinge mit neonataler DDH für den Zeitraum 1973–2011 zu identifizieren, und Daten aus den Jahren 1998–2011 wurden verwendet, um Risikofaktoren zu identifizieren und zu quantifizieren. Die Analyse wurde mit der Mantel-Haenszel-Methode durchgeführt, wobei Schätzungen der Quotenverhältnisse und ungefähre 95%-Konfidenzintervalle mit der Miettinen-Methode geschätzt wurden.

Ergebnisse: Von allen geborenen Säuglingen (n=3.977.681) hatten 34.530 eine Dysplasie. Die Rate der diagnostizierten Dysplasie ging in den 1980er Jahren deutlich zurück, blieb aber nach 1998 relativ konstant. Es wurden deutliche geografische Unterschiede festgestellt. Die zuvor identifizierten Risikofaktoren wurden verifiziert: weibliches Geschlecht, Beckenendlage, Familienanamnese, erste Parität. Es wurde ein steigendes Risiko mit dem Alter der Mutter (bereinigt um Parität) und ein reduziertes Risiko bei Rauchen der Mutter festgestellt. Es besteht eine starke lineare Regression zwischen Schwangerschaftsdauer oder Geburtsgewicht und dem Vorhandensein von Dysplasie, während nur reduziertes, nicht aber übermäßiges intrauterines Wachstum die Rate der Dysplasie deutlich beeinflusste. Ein Kaiserschnitt änderte das Risiko für Dysplasie bei Scheitellage nicht, reduzierte es jedoch bei Beckenendlage. Die Einnahme von Antiepileptika durch die Mutter erhöhte das Risiko für Dysplasie, aber ein reduziertes Risiko wurde nach der Einnahme von Insulin oder Antidepressiva durch die Mutter festgestellt.

Schlussfolgerungen: Die Studie hat bisher wenig bekannte Risikofaktoren für DDH aufgezeigt.

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