Takao Ishii*, Takafumi Morimoto, Masaki Shiraishi, Yoshiyasu Kigawa, Kenji Narita, Keisuke Inoue und Chiaki Kawanishi
Hintergrund: Immer mehr Belege stützen die Wirksamkeit von Antipsychotika bei Patienten mit Delir. Allerdings stellen durch Antipsychotika verursachte extrapyramidale Symptome ein großes Problem bei der Pharmakotherapie von Delir dar, was bedeutet, dass therapeutische Alternativen mit anderen Medikamenten als Antipsychotika erforderlich sind. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Trazodon-Monotherapie mit einer Ramelteon- und Trazodon-Kombinationstherapie zur Behandlung der Symptome von Delir zu vergleichen.
Methoden: Es wurde eine Fall-Kontroll-Studie in einem allgemeinen Krankenhaus durchgeführt. Die Delirium Rating Scale-revised-98 (DRS-R-98)-Werte wurden bei der Erstuntersuchung und 3–7 Tage nach Beginn der Einnahme der Studienmedikamente gemessen. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen wurden ebenfalls bewertet.
Ergebnisse: 33 Patienten wurden retrospektiv in die Trazodon-Monotherapiegruppe (T-Gruppe) und 59 Patienten in die Ramelteon- und Trazodon-Kombinationstherapiegruppe (RT-Gruppe) aufgenommen. Es wurden keine signifikanten Unterschiede in den demografischen Merkmalen zwischen den Gruppen beobachtet. Nach der Behandlung waren die DRS-R-98-Gesamtwerte in beiden Gruppen signifikant reduziert (22,0 ± 5,5 auf 13,5 ± 8,5 in der T-Gruppe und 23,7 ± 6,1 auf 11,4 ± 8,6 in der RT-Gruppe). Der Anteil der Patienten, die die Remissionskriterien erfüllten, war jedoch in der RT-Gruppe signifikant höher als in der T-Gruppe (71 % vs. 48 %; Chi-Quadrat = 4,681, p = 0,030). Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung war Somnolenz in der RT-Gruppe (3 %).
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Trazodon-Monotherapie als auch die Kombinationstherapie von Ramelteon und Trazodon bei der Behandlung der Delirsymptome wirksam waren. Allerdings erfüllten mehr Patienten die Remissionskriterien nach der Kombinationstherapie mit Ramelteon und Trazodon. In beiden Gruppen war die Häufigkeit unerwünschter Arzneimittelwirkungen sehr gering.