Ali-Reza Ketabi, Sandra Ketabi, Martin Brenner, Hans-Christoph Lauer und Silvia Brandt
Zweck: Ziel der vorliegenden Studie war es, die biologischen und technischen Komplikations- und Überlebensraten von Implantaten und prothetischen Suprastrukturen unter Verwendung individuell gefräster CAD/CAM-Abutments aus Titan oder Zirkonoxid zu beurteilen. Material und Methoden: Zwischen Juli 2008 und November 2012 wurden in derselben privaten Zahnarztpraxis insgesamt 109 Patienten mit 225 AstraTech OsseoSpeed-Implantaten (Dentsply IH) behandelt. Nach der gedeckten Einheilung wurden die Implantate freigelegt und mit individuellen Atlantis CAD/CAM-Abutments aus Zirkonoxid oder Titan versorgt. Einzelkronen, festsitzende Brücken oder Teleskopkronen als Befestigungen für herausnehmbare Prothesen wurden mit Zinkoxidphosphat-Zement mit den Abutments verbunden. Die Patienten wurden auf Abutmentebene durchschnittlich 20,85 Monate lang klinisch und radiologisch nachbeobachtet. Die klinische Beurteilung umfasste biologische und technische Komplikationen sowie das Überleben der Implantate, Abutments und prothetischen Suprastrukturen. Der mittlere krestale Knochenverlust wurde anhand standardisierter Röntgenaufnahmen ermittelt. Die Patientenzufriedenheit wurde mithilfe eines selbst entwickelten Fragebogens erhoben. Ergebnisse: Die Aufzeichnungen von 69 Patienten (49 Frauen, 20 Männer; Durchschnittsalter: 53,51 Jahre), die mit 124 Implantaten/individuellen Abutments behandelt wurden, wurden in die Endanalyse einbezogen. Die meisten Abutments bestanden aus Titan (n=90), gefolgt von Zirkonoxid (n=34). Die Überlebensraten von Implantaten und Abutments lagen bei 100,00 %. Acht Restaurationen (6,50 %) mussten während der Nachuntersuchung ersetzt werden, was einer implantat-/abutmentbezogenen kumulativen prothetischen Erfolgsrate von 93,50 % entspricht. Die patientenbezogene kumulative prothetische Überlebensrate lag bei 92,75 %. Es wurde ein mittlerer Knochenzuwachs von 0,06 mm (SD: 0,28 mm) auf der mesialen Seite und 0,11 mm (SD: 0,37 mm) auf der distalen Seite der Implantate (n=122) festgestellt. Es wurden nur wenige Fälle von Weichteilkomplikationen wie Mukositis, Verlust der Papillenhöhe oder Blutungen beim Sondieren beobachtet. Die Therapie wurde von 92,65 % der Patienten als sehr gut bewertet. Das ästhetische Ergebnis wurde von der Mehrheit der Patienten (88,41 %) ebenfalls als sehr gut bewertet. Aufgrund der geringen Stichprobengröße konnten für keinen der Untersuchungsparameter außer dem radiologischen krestalen Knochenverlust statistische Signifikanztests durchgeführt werden. Für den krestalen Knochenverlust in Abhängigkeit vom Abutmentmaterial wurde keine statistische Signifikanz festgestellt (p ≥ 0,05). Schlussfolgerungen: Individuelle CAD/CAM-Abutments sind eine gute und vorhersagbare Behandlungsoption und führen zu einer hohen Patientenzufriedenheit hinsichtlich der therapeutischen und ästhetischen Ergebnisse.