Sondo KA, Yonaba/Okengo C, Diop SA, Kaboré BE, Diallo I, Kyelem N, Basshono J, Thombiano R, Kam L
Einleitung/Ziele: Tollwut ist weltweit für über 55.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich, davon 24.000 in Afrika. Ziel dieser Studie ist es, die epidemiologischen und klinischen Aspekte der Tollwut bei Kindern im Universitätsklinikum Yalgado Ouedraogo über einen Zeitraum von 11 Jahren zu untersuchen. Patienten und Methoden: Dies war eine retrospektive deskriptive Studie von Tollwutfällen bei Kindern, die vom 1. Januar 2003 bis zum 31. Dezember 2014 im CHUYO (Universitätsklinikum Yalgado Ouedraogo) aufgenommen wurden. Die Diagnose war klinisch, verbunden mit dem Verdacht auf einen verdächtigen Tierbiss; die Daten wurden aus Krankenakten erhoben und mit Epi Info Version 6 analysiert. Ergebnisse: Während des Untersuchungszeitraums wurden 60 Tollwutfälle gemeldet, darunter 24 bei Kindern. Das Durchschnittsalter der Kinder betrug 8,5 ± 4 Jahre bei einem Geschlechterverhältnis von 7. In 47,6 % der Fälle wurden die Kinder aus anderen Provinzen des Landes überwiesen und 58,3 % der Fälle lebten in ländlichen Gebieten. In allen Fällen war der tierische Angreifer ein Hund und in 62,5 % der Fälle war es ein streunender Hund. Die oberen Gliedmaßen waren die am häufigsten verletzten Stellen, gefolgt von den unteren Gliedmaßen; dennoch machten 12,5 % der gemeldeten Verletzungen den Kopf aus. Die wichtigsten klinischen Anzeichen waren Unruhe (70,8 %), Tollwut (58,3 %) und Fieber (50 %). In 30 % der Fälle verließen die Eltern mit ihrem Kind das Krankenhaus ohne oder entgegen der ärztlichen Meinung. Fazit: Tollwut kommt bei Kindern häufig vor und wird wahrscheinlich aufgrund klinischer Anzeichen, die am häufigsten mit anderen Krankheiten verwechselt werden, unterdiagnostiziert. Die beste Methode zur Bekämpfung von Tollwut bei Kindern ist eine präexpositionelle Prävention durch Impfung.