Kazumi Fujioka
In der Studie wurde anhand eines genetischen Risiko-Scores (GRS) ein unterschiedlicher Beitrag zur genetischen Anfälligkeit bei Migräne ohne Aura (MWOA) und Migräne mit Aura (MWA) vorgeschlagen. Obwohl epidemiologische Studien zeigen, dass eine Komorbidität mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) bei MWA häufiger ist als bei MWOA, wurde berichtet, dass es bei MWOA eine genetische Überschneidung mit KHK gibt, während dies bei MWA nicht der Fall war. Der Autor berichtete, dass Patienten mit MWOA in der interiktalen Phase eine selektive Empfindlichkeit als Dilatatorreaktion auf Nitroglycerin (NTG) aufweisen und möglicherweise eine systemische Stickoxid-(NO-)Empfindlichkeit gegenüber NTG haben, wie bereits beschrieben. Das Ergebnis deutet auf eine Anomalie der vaskulären glatten Muskelzellen (VSMC) hin. Inzwischen wurde in Profilen genomweiter Assoziationsstudien (GWAS) nachgewiesen, dass Migräne-assoziierte Gene sowohl an der Arterien- als auch der Glattmuskelfunktion beteiligt waren. Der Autor betont, dass sowohl in der Gefäßreaktivitätsstudie als auch im GWAS-Profil bei Migränepatienten ohne Aura eine VSMC-Anomalie festgestellt wurde. Heute wird vasospastische Angina (VSA) als Erkrankung der Leitungsarterien angesehen. Es wurde vorgeschlagen, dass eine Hyperkontraktion der VSMC, nämlich eine VSMC-Anomalie, vorliegt. Der Autor betont, dass es zumindest einen gemeinsamen zugrunde liegenden Mechanismus von MWOA und VSA gibt, der eine selektive und spezifische Reaktion auf NTG aufweist, und dass diese Krankheiten durch eine Neigung zu VSMC-Anomalien verbunden sein könnten. Darüber hinaus schlägt der Autor auch vor, dass VSMC-Anomalien bei MWOA und VSA, insbesondere in der Leitungsarterie, bemerkenswerterweise festgestellt werden können.