Yarovinsky N, Eran A und Telman G
Einleitung: Bei 10 % der Patienten mit akutem ischämischem Schlaganfall kommt es kurz nach Beginn der Behandlung mit intravenösem Gewebeplasminogenaktivator (IV tPA) zu einer vollständigen und schnellen Wiederherstellung des zerebralen Blutflusses. Dieses Phänomen ist auch als Lazarus-Effekt bekannt. Das „Lazarus“-Muster der Rekanalisierung zerebraler Blutgefäße ist hauptsächlich auf Verschlüsse der Arteria carotis interna und der Arteria cerebri media zurückzuführen und kommt bei Verschlüssen der Arteria basilaris selten vor.
Methoden und Ergebnisse: Wir präsentieren hier einen Fall des Lazarus-Effekts bei einem Patienten mit schwerem Schlaganfall aufgrund einer Okklusion der Arteria basilaris, der mehr als drei Stunden nach Beginn des Schlaganfalls (190 Minuten) mit intravenös verabreichtem tPA behandelt wurde.
Schlussfolgerung: Unser Fall unterstreicht die Bedeutung einer Behandlung mit intravenös verabreichtem tPA als Erstbehandlung vor der Verwendung von intraarteriellem tPA bei Patienten mit vollständigem Verschluss der wichtigsten Hirngefäße, selbst in Fällen mit relativ spätem Behandlungsbeginn.