Afsar Rahbar
Die Prävalenz von Brustkrebs nimmt weltweit zu. Die häufigste Todesursache bei Brustkrebs ist die Fernmetastasierung, die bei 10–15 % der Patientinnen innerhalb von 3 Jahren nach der Diagnose auftritt. Die Entstehung und das Fortschreiten von Brustkrebs stehen sowohl mit externen als auch mit internen Faktoren in Zusammenhang, darunter auch Virusinfektionen. Eine Infektion mit dem humanen Cytomegalievirus (HCMV) kommt bei Brustkrebs und Metastasen häufig vor, und hohe HCMV-Werte im Tumor scheinen die Prognose zu verschlechtern. HCMV kann das bösartige Verhalten von Tumorzellen verstärken, indem es mehrere zelluläre Regulations- und Signalwege moduliert und die Proliferation, das Überleben, die Invasion, Motilität und Adhäsion von Tumorzellen verbessert. Obwohl HCMV bei Brustkrebs eine onkomodulatorische Rolle zu spielen scheint, fehlen eindeutige Beweise für eine kausale Rolle, und es sind weitere Studien erforderlich. In der vorliegenden Übersicht werden Beweise erörtert, die Virusinfektionen mit Brustkrebs in Verbindung bringen.