Martha Alemayehu, Wubet Birhan, Yeshambel Belyhun, Mezgebu Sahle und Belay Tessema
Hintergrund: Die hohe Prävalenz von Darmparasiten deutet auf eine erhöhte Morbidität bei TB-Patienten hin und unterstreicht die Bedeutung einer kontinuierlichen Stuhlanalyse und Behandlung. Um die Morbidität und Mortalität von mit TB und Darmparasitose koinfizierten Personen zu senken, ist ein besseres Verständnis der Prävalenz von TB, Darmparasiten und deren Koinfektion erforderlich. Ziele: Diese Studie ermittelt die Prävalenz von Tuberkulose mit positivem Ausstrich, Darmparasiten und deren Koinfektion unter Tuberkuloseverdächtigen im Nordwesten Äthiopiens. Methoden: Von März 2008 bis Mai 2008 wurde eine Querschnittsstudie unter 415 Tuberkuloseverdächtigen durchgeführt. Soziodemografische und klinische Daten wurden mithilfe eines strukturierten Fragebogens erhoben. Morgens wurden punktuelle Sputumproben für die direkte AFB-Mikroskopie und Stuhlproben für die direkte Kochsalzmikroskopie und die Formolether-Konzentrationstechnik gesammelt. Die statistische Analyse wurde mit dem Softwarepaket SPSS Version 16.0 durchgeführt. Zur Messung der Stärke eines Zusammenhangs wurden der Pearson-Chi-Quadrat-Test, die Odds Ratio und das 95%-Konfidenzintervall verwendet. Ein p-Wert von <0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug für beide Geschlechter 35,72 Jahre. Ausstrichpositive Tuberkulose und Darmparasiten wurden bei 72 (17,3 %) bzw. 120 (28,9 %) der Studienteilnehmer diagnostiziert. Darmparasiten wurden bei 24 (33,3 %) der ausstrichpositiven Tuberkulosepatienten festgestellt. Hakenwurm- und Strongyloides-stercolaries-Infektionen kamen bei ausstrichpositiven Tuberkulosepatienten häufig vor, mit einer Prävalenz von 8 (11,1 %) bzw. 5 (6,9 %). Ausstrichpositive TB-Patienten waren häufig mit einer parasitären Infektion koinfiziert (X2 = 28,148, p = 0,154), was die Morbidität erhöht. Tuberkulose war signifikant mit dem Tragen von Schuhen (p=0,038) und Fingernägeln (p=0,039) assoziiert. Die Impfung gegen Bacillus Calmat und Guerin war auch stark mit einer Infektion mit Lungentuberkulose assoziiert (OR=0,262; 95%CI, 0,126-0,545, p=0,00). Schlussfolgerung: Die Prävalenz von Tuberkulose mit positivem Ausstrich und Koinfektion mit Darmparasiten, vorwiegend Hakenwürmern, ist bei Tuberkuloseverdächtigen relativ höher, was die Morbidität erhöhen kann. Daher sollten alle Tuberkuloseverdächtigen auf eine parasitäre Infektion untersucht und entsprechend behandelt werden.