Catherine Flaitz, Blake Wullbrandt, John Sexton, Timothy Bourdon, John Hicks
Hintergrund: Rumänien, die pädiatrische AIDS-Hauptstadt der Welt, hat einen enormen ungedeckten
Bedarf an zahnmedizinischer Versorgung für HIV-infizierte Kinder und Jugendliche. Ziel dieser Studie war es, die
Prävalenz von orodentalen Erkrankungen bei symptomatischen HIV-positiven Kindern aus Constanta, Rumänien, zu ermitteln. Methoden: Die Kinder wurden im Städtischen Krankenhaus von Constanta von einem freiwilligen Team zahnmedizinischer Fachkräfte aus den USA
zahnmedizinisch untersucht und behandelt . Orale Läsionen und Zahnkaries wurden während eines 8-tägigen Zeitraums vor Beginn der umfassenden zahnmedizinischen Versorgung dokumentiert. Ergebnisse: Die Studienpopulation bestand aus 173 Kindern (88 Jungen, 85 Mädchen) mit einem Durchschnittsalter von 8,8 Jahren (Bereich 6 bis 12 Jahre). Der primäre HIV-Risikofaktor war die Wiederverwendung kontaminierter Nadeln und/oder Blutprodukte (88 %). Die häufigsten oralen und perioralen Läsionen waren: Candidiasis (29 %), Geschwüre (15 %), Speicheldrüsenerkrankungen (9 %), nekrotisierende ulzerative Gingivitis/Parodontitis (5 %), lineares gingivales Erythem (4 %), labiales Molluscum contagiosum (3 %), orale Warzen (2 %), Haarleukoplakie (2 %) und Herpes zoster (1 %). Bei 55 % der Kinder traten eine oder mehrere orale/periorale Läsionen auf. Bei der Mehrzahl der Kinder wurde schwere Zahnkaries festgestellt (dfs/dft 16,9/3,7 und DMFS/DMFT 8,1/3,1). Übermäßiges Zurückbleiben der Milchzähne (25 %) und verzögerter Durchbruch (42 %) waren häufig. Zu den postoperativen Komplikationen gehörten verzögerte Blutgerinnung (häufig) und durch Thrombozytopenie verursachte Blutungsstörungen (4 %). Schlussfolgerungen: Der Bedarf an zahnmedizinischer Versorgung rumänischer HIV-infizierter Kinder ist beträchtlich, da die Mehrheit mit anhaltenden, symptomatischen Erkrankungen der Mundhöhle lebt.