Loddé B, Roguedas-Contios AM, Pougnet R, Paris P, Jegaden D, Misery L und Dewitte JD
Hintergrund: Die Prävalenz einer Kontaktdermatitis durch Mercaptobenzothiazol (MBT) am Arbeitsplatz in der maritimen Industrie und ihre Prognose sind bisher nur unzureichend erforscht.
Ziele: Ermittlung der klinischen Präsentation sowie der jährlichen Inzidenzrate neu auftretender Hautallergien gegen MBT an Arbeitsplätzen in der maritimen Branche und Versuch, die sozialen und beruflichen Auswirkungen dieser Erkrankung auf die betroffenen Seeleute abzuschätzen.
Materialien und Methoden: Analyse der Krankenakten der Seeleute, die im Jahr 2008 eine Hautallergie gegen MBT gemeldet haben, und Berechnung der Prävalenz dieser Erkrankung unter den 35.563 Berufsseeleuten, die in Frankreich MBT ausgesetzt sind, weil sie bei ihrer beruflichen Tätigkeit (Fangabwicklung, Handelsschifffahrt oder Muschelzucht) Arbeitskleidung aus synthetischem Gummi tragen.
Ergebnisse: Wir fanden nur drei Fälle bei Berufsfischern. In allen Fällen blieb die Dermatitis trotz Beendigung der MBT-Exposition bestehen und erschwerte die Fortsetzung des Berufslebens dieser Patienten im Fischereisektor erheblich.
Schlussfolgerung: Die Prävalenz einer MBT-Kontaktdermatitis im maritimen Sektor beträgt 1/10.000. Die 3-Jahres-Prognose ist schlecht, da die von dieser Krankheit betroffenen Seeleute über das Fortbestehen der Läsionen und die gesundheitlich auferlegte Verpflichtung berichteten, ihre Arbeit in der Fischereiindustrie aufzugeben.