Batu Lema, Kenbon Seyoum, Daniel Atlaw*
Hintergrund: Lungenentzündung ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren weltweit. Die Hälfte aller Todesfälle durch Lungenentzündung ereignet sich in Afrika südlich der Sahara. Nach Schätzungen der WHO aus dem Jahr 2016 ist Lungenentzündung in Äthiopien für 16,4 % der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich.
Ziel: Beurteilung der Prävalenz ambulant erworbener Lungenentzündung bei Kindern im Alter von 2 bis 59 Monaten und der damit verbundenen Faktoren im Distrikt Munesa, Zone Arsi, Region Oromia, Äthiopien. Methoden: Vom 16. Juli bis 30. Oktober 2018 wurde im Distrikt Munesa eine gemeindebasierte Querschnittsstudie durchgeführt. Insgesamt wurden 344 Haushalte mit Kindern unter fünf Jahren mithilfe einer mehrstufigen Stichprobentechnik ausgewählt. Die Daten wurden erhoben und in Epi Data Version 3.1 eingegeben, dann zur Analyse in SPSS Version 21 exportiert. Mithilfe einer binären logistischen Regressionsanalyse wurden die Assoziationen zwischen den Prädiktorfaktoren und der abhängigen Variable getestet. Variablen mit p-Wert <0,25 während der bivariaten Analyse wurden in das multivariate logistische Regressionsmodell aufgenommen, um Störfaktoren zu kontrollieren. Schließlich wurden Variablen mit p-Wert <0,05 als potenzielle Determinanten von ambulant erworbener Lungenentzündung ausgedrückt.
Ergebnisse: Diese Studie ergab, dass die Prävalenz einer ambulant erworbenen Lungenentzündung 17,7 % beträgt. Die in dieser Studie identifizierten potenziellen Faktoren waren: männlich AOR=2,777, 95%CI: (1,262, 6,109), Betreuung des Kindes auf dem Rücken der Mutter beim Kochen von Speisen AOR=11,758, 95%CI: (4,596, 30,081), Vorgeschichte einer akuten Atemwegsinfektion AOR=4,256, 95%CI: (1,562, 11,593) und Kinder, die in einem Haus mit drei oder mehr Fenstern lebten AOR=0,044; 95%CI: (0,003, 0,625).
Schlussfolgerung: Die Prävalenz ambulant erworbener Lungenentzündung wurde ermittelt. Mögliche Faktoren waren das männliche Geschlecht, die Betreuung des Kindes auf dem Rücken der Mutter beim Kochen, eine Vorgeschichte akuter Atemwegsinfektionen und die Tatsache, dass die Kinder in einem Haus mit drei oder mehr Fenstern lebten.