Rozan Attili/ Abedalkhader, Ayman Hussein, Hilal Odeh und Hatem Hijaz
Hintergrund: Das HLA-B27-Antigen ist ein genetischer Marker, der eine starke Risikoassoziation mit ankylosierender Spondylitis (AS) aufweist. Daten zur HLA-B27-Prävalenz in der palästinensischen Bevölkerung sind sehr begrenzt und im Vergleich zur westlichen Bevölkerung, insbesondere in den Mittelmeerländern, umstritten.
Ziel: Untersuchung der Inzidenz und Prävalenz von HLA-B27 in der palästinensischen Bevölkerung und seines Zusammenhangs mit ankylosierender Spondylitis (AS). Vergleich von Daten der palästinensischen Bevölkerung mit anderen größeren Studien, die an arabischen und afrikanischen Bevölkerungen durchgeführt wurden.
Methoden: HLA-B27 wurde bei insgesamt einhundertzwölf Patienten mit AS-Symptomen untersucht, die zwischen Januar 2013 und Januar 2014 zu weiteren genetischen Tests auf HLA-B27 überwiesen wurden, sowie bei 39 Kontrollpersonen. DNA wurde aus 200 μl peripherem Blut extrahiert und dann mithilfe eines Echtzeit-Polymerase-Kettenreaktionssystems auf Polymorphismen genotypisiert. Veröffentlichte Studien zu HLA-B27 bei arabischen Patienten wurden überprüft. Wir haben die arabische Bevölkerung in drei Teile unterteilt: A) Levante, darunter Jordanien, Syrien, Libanon und Palästina, B) Arabische Halbinsel, darunter Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Katar, C) Nordafrika, darunter Ägypten und Marokko. Wir haben alle Artikel in PubMed und Medline nachgeschlagen, die sich mit der HLA-B27-Prävalenz bei AS-Patienten und gesunden Personen in all diesen Gebieten befassen. Zum Vergleich haben wir auch nach großen Studien gesucht, die in den letzten Jahren an westlichen Bevölkerungen durchgeführt wurden.
Ergebnisse: Wir haben festgestellt, dass die allgemeine Prävalenz von HLA-B27 unter Palästinensern 20,5 % beträgt, davon 10 (43,4 %) männlich, 8 (34,7 %) männlich. Die Prävalenz von HLA-B27 unter Patienten mit AS beträgt 71 % in Jordanien, 60 % in Syrien, 23,6 % im Libanon, 58,7 % in Ägypten, 29,3 % in Marokko, 67 % in Saudi-Arabien, 25,7 % in Kuwait, 74 % in Katar und 56 % in den VAE.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass HLA-B27 bei etwa 20 % der palästinensischen Bevölkerung vorkommt. Weitere umfassende kooperative Forschung wäre hilfreich, wenn die Einbeziehung aller drei Gesundheitssektoren eine genauere und umfassendere Schätzung des Ausmaßes des Problems in Palästina ermöglichen und ein genaueres Profil von AS in Palästina liefern würde.