Getachew Mengistu, Gebru Mulugeta, Tsehaynesh Lema und Abraham Aseffa
Hintergrund: Salmonellose und Shigellose sind weltweite Gesundheitsprobleme, insbesondere in Entwicklungsländern wie Äthiopien, wo mangelhafte Hygiene und unsichere Wasserversorgung vorherrschen, was durch Multiresistenzen noch verschlimmert wird. Wir haben die Prävalenz und die antimikrobiellen Empfindlichkeitsmuster von Salmonella- und Shigella-Isolaten bei Durchfallpatienten ermittelt. Dies hilft bei der Krankheitsbehandlung, indem es die Krankheitslast aufzeigt und die Auswahl geeigneter Antibiotika für die empirische Behandlung in ländlichen Gemeinden ressourcenarmer Länder wie Äthiopien ermöglicht. Ergebnis: Von 382 Patienten wurden 40 (10,5 %) Salmonella- und 17 (4,5 %) Shigella-Stämme isoliert. Die isolierten Salmonella-Stämme waren 6 (15 %) der Gruppe A (somatisches Antigen O, O:2), jeweils 5 (12,5 %) der Gruppen B (O:4), D1 (O:9) und D2 (O:9,46) und 3 (7,5 %) der Gruppe C (O:7/O8), während 16 (40 %) mit den verfügbaren Antiseren nicht typisiert werden konnten. Unter den 17 Shigella-Arten wurde Shigella sonnei als 6 (35,3 %) gefunden, gefolgt von Shigella flexneri 5 (29,5 %), Shigella dysenteriae 3 (17,6 %) und Shigella boydii 3 (17,6 %). Bei Shigella- und Salmonella-Isolaten wurde eine hohe Resistenzhäufigkeit gegenüber Tetracyclin (82,4 %, 52,5 %), Cotrimoxazol (76,5 %, 37,5 %) bzw. Ampicillin (47,1 %, 60 %) beobachtet. Alle Isolate reagierten empfindlich auf Ceftriaxon, mit Ausnahme von 6 Salmonella-Isolaten mittleren Grades. 53 % der Shigella-Isolate waren multiresistent (MDR) (≥ 3 Medikamente), verglichen mit 27,5 % der Salmonella-Isolate. Schlussfolgerung: Salmonella- und Shigella-Arten verursachen in ländlichen Gemeinden eine erhebliche Morbidität. Für ländliche Krankenhäuser ist es unerlässlich, Richtlinien zur Überwachung der antimikrobiellen Resistenz einzuführen und durchzusetzen, um eine Verschlimmerung der Resistenz zu verhindern.